Durch die Ausfälle von Granit Xhaka und zahlreichen anderen Nati-Spielern müssen andere Kicker Verantwortung übernehmen. Remo Freuler etwa, der bei Atalanta Bergamo zuletzt mehrmals als Captain auflief. Gegenüber blue Sport äussern sich Freuler und auch Renato Steffen zum Italien-Spiel.
Nach dem Ausfall von Granit Xhaka wird Xherdan Shaqiri die Schweizer Nationalmannschaft am Freitag in Italien als Captain auf den Platz führen. Shaqiri, der Spieler mit der grössten Nati-Erfahrung im aktuellen Team, ist aber nicht unbedingt als lautes Sprachrohr bekannt. So werden andere Spieler die Chefrolle übernehmen müssen.
Remo Freuler zum Beispiel. Der 29-Jährige hat auch schon 38 Länderspiele auf dem Buckel und trug bei seinem Verein Atalanta Bergamo in den letzten paar Spielen auch die Captainbinde. Von blue Sport auf diese mögliche «Chefrolle» angesprochen, meint Freuler: «Chef, das ist ein grosses Wort. Wenn man einen Chef auf dem Platz hat, aber nicht als Mannschaft auftritt, bringt es auch nichts.»
Es seien alle Spieler gefordert. «Jeder Einzelne muss 10, 20 Prozent mehr geben, das ist das Hauptziel vom Freitag», sagt Freuler. Nichtsdestotrotz habe Nati-Trainer Murat Yakin auch grosse Erwartungen vom zentralen Mittelfeldspieler. «Er erwartet, dass ich meine Rolle sehr gut ausführe, Verantwortung übernehme und die anderen Spieler auch mitziehe.»
Steffen: «Die WM wäre ein Traum für mich»
Insbesondere in der Offensive müssen nun andere Spieler in die Bresche springen, da mit Haris Seferovic, Breel Embolo und Steven Zuber gleich drei eigentliche Stammspieler im Angriff fehlen. Mit Christian Fassnacht fällt eine weitere Option aus und auch der Einsatz von Mario Gavranovic ist fraglich.
Einer, der das Vertrauen von Murat Yakin erhalten könnte, ist Renato Steffen. Mehr Druck verspürt der Wolfsburg-Profi wegen der speziellen Ausgangslage aber nicht. «Der Druck ist immer da. Aber der kann auch positiv sein. Und wenn wir das Positive herausnehmen können, ist sehr viel möglich. Deshalb sehe ich die Situation eher als Ansporn, dass wir eine gute Mannschaftsleistung zeigen können», sagt der 30-Jährige.
Steffen ist besonders heiss auf die abschliessenden Qualispiele gegen Italien und Bulgarien, denn er wartet noch immer auf seine erste Endrunde mit der Nati. «Ich habe schon paar Qualis erlebt und überstanden, aber ich war noch nie an einem grossen Turnier dabei. An einer WM dabei zu sein, ist ein grosses Ziel und ein Traum für mich.»
Den Kracher gegen Italien will er «mit einer gewissen Lockerheit» angehen. Auch im Wissen, dass selbst bei einem Sieg das WM-Ticket noch nicht definitiv gelöst ist. «Wir dürfen auch Bulgarien nicht vergessen. Nach dem Italien-Spiel ist noch nichts entschieden», so Steffen. «Wir gehen die Aufgaben sehr konzentriert und fokussiert an.»