Borussia Dortmund Sammer: «Mit Akanji, Piszczek und Reus gewinnst du hier»

pat

19.2.2019

Matthias Sammer analysiert für «Eurosport» das Spiel zwischen Nürnberg und Dortmund.
Matthias Sammer analysiert für «Eurosport» das Spiel zwischen Nürnberg und Dortmund.
Bild: Screenshot Twitter

Am Montagabend spielt Leader Dortmund bei Schlusslicht Nürnberg nur 0:0. Eurosport-Experte Matthias Sammer geht auf Ursachenforschung. Auch Roman Bürki und Lucien Favre suchen nach Erklärungen.

Von den letzten fünf Pflichtspielen konnte Dortmund keines gewinnen. Im Cup und in der Champions League setzte es Niederlagen ab, in der Liga spielte man dreimal Unentschieden. Der Vorsprung auf Bayern München ist auf mickrige drei Punkte geschmolzen, das Meisterrennen ist wieder völlig offen. Wo drückt der Schuh?

Matthias Sammer sucht nach Gründen für die BVB-Baisse

Der ehemalige Profi-Fussballer Matthias Sammer analysiert das Spiel zwischen Nürnberg und Dortmund bei «Eurosport». «Sie waren bemüht und engagiert, aber die Nürnberger haben sich den Punkt erkämpft. Mit Piszczek, Akanji und Reus gewinnst du hier.» Die drei fehlen zurzeit verletzt. Insbesondere die Absenz vom in dieser Saison überragend aufspielenden Marco Reus wiegt schwer. In 19 Spielen hat der 29-Jährige 13 Tore erzielt und neun aufgelegt. Und gerade das mit dem Toreschiessen will zurzeit nicht klappen.

«Alles was passiert, ist normal – ausser wie schnell Dortmund klarer Tabellenführer war. Das war nicht normal.»

Eurosport-Experte Matthias Sammer

Sammer sagt aber auch, dass Dortmund eine Mannschaft sei, die sich erst noch entwickeln müsse. «Alles was passiert, ist normal – ausser wie schnell Dortmund klarer Tabellenführer war. Das war nicht normal.» Axel Witsel sei auch nicht ganz frisch gewesen, «aber bis nächsten Sonntag werden sie sich wieder erholen». Dann trifft Dortmund zuhause auf das formstarke Leverkusen. Dortmund habe ein starkes Fundament, auf dem sich aufbauen lasse. Doch darum herum brauche es auch die «Extraklasse». Damit meint Sammer die vorher genannten Spieler wie Akanji, Piszczek und Reus, die Favre nicht zur Verfügung standen. Jadon Sancho deute seine Klasse immer wieder an. Doch wenn es nicht laufe, dann benötigten die jungen Spieler Routiniers um sich herum, die das Zepter in die Hand nehmen würden.

Die Ergebniskrise erstaunt Sammer nicht weiter: «Du musst immer wissen, es kommen unterschiedliche Phasen in einer Saison. Enthusiasmus und Power tragen dich – und du weisst gar nicht warum. Jetzt haben sie schwere Rucksäcke. Man merkt den Spielern an, sie könnten explodieren.»

Auf der anderen Seite lobt Sammer den Nürnberger Teamspirit. «Es gibt einen lapidaren Spruch: Mentalität schlägt Qualität. So wie Nürnberg gespielt hat, braucht es als Gegenmittel Extraklasse.» Und die ging Dortmund am Montagabend ab. «Am Ende hat Dortmund nicht mehr verdient als den Punkt.»

Roman Bürki ratlos

BVB-Goalie Roman Bürki ist nach dem Spiel sichtlich niedergeschlagen. Im Interview mit «Eurosport» sagt er: «Es ist sehr frustrierend, von hinten zuzuschauen. Wir haben die eine oder andere Chance, aber nichts Zwingendes. Uns fehlt einfach die Durchschlagskraft. Die Gegner wissen jetzt natürlich um unsere Stärken, die wir in der Hinrunde hatten und stellen sich dementsprechend auf. Heute waren fast elf Mann im eigenen Sechzehner. Wir müssen da irgendwie eine Lösung finden.» Auch mit Blick auf das kommende Spiel ist Bürki verhalten optimistisch: «Leverkusen ist ein Gegner, der seine Stärken ganz klar in der Offensive hat. Ich nehme an, dass das ein sehr intensives Spiel wird. Ich hoffe, dass wir hinten die Null halten und vorne werden wir mal sehen.»

Lucien Favre mit gemischten Gefühlen

BVB-Coach Lucien Favre war mit dem Gezeigten grundsätzlich zufrieden und betont, dass alle Spiele schwierig seien. «Wir haben genug Torchancen gehabt, um mindestens ein Tor zu schiessen. Das haben wir nicht geschafft.» Es gebe ein paar Sachen zu verbessern. «Wir sind vom Ergebnis enttäuscht, aber das ist so in einer Saison. Wir müssen die positiven Sachen herausziehen.»

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