In der Not erinnern sie sich in Litauen an den grössten Namen ihrer Fussball-Geschichte.
Nach sechs Niederlagen in Folge wurde Nationaltrainer Valdas Urbonas im Sommer entlassen und durch Valdas Ivanauskas ersetzt. Dieser war in den Neunzigerjahren ein populärer Stürmer beim Hamburger SV. Jetzt bekam er im Alter von 55 Jahren erstmals seit über zehn Jahren wieder einen Job als Trainer in seiner Heimat.
Der Start von Ivanauskas ging im September daneben. Er erkrankte an Covid und musste sich die Spiele gegen Nordirland, Bulgarien und Italien zuhause am TV anschauen. Was er sah, erschreckte ihn. Sein Team verlor drei Mal und kassierte zehn Gegentore. «Der Zustand der Nationalmannschaft ist katastrophal. Es fehlt die sportliche Qualität. Wir sind derzeit nicht konkurrenzfähig. Es geht um Schadensbegrenzung», sagte er danach.
Doch als Ivanauskas am letzten Samstag erstmals auf der Bank sass, gelang Litauen eine Überraschung. Nach neun Pleiten am Stück wurde Bulgarien auf dem heimischen Kunstrasen dank zwei späten Toren von Spielmacher Fedor Cernych 3:1 geschlagen. Cernych ist derzeit der beste und erfahrenste Spieler Litauens. Der 30-Jährige hat 67 Länderspiele absolviert. Seine Karriere führte ihn auch schon in die russische Top-Liga zu Dynamo Moskau. Im Moment ist er in Polen bei Jagiellonia Bialystok engagiert.