EM-Qualifikation Petkovic: «Noch vor drei Wochen sah alles etwas einfacher aus»

SDA

18.3.2019 - 19:22

Das Schweizer Nationalteam bereitet sich in Zürich auf den Start zur EM-Qualifikation vor. Am Donnerstag fliegt es nach Tiflis, wo es am Samstag auf Georgien trifft. Drei Punkte sind das Ziel.

Geographisch betrat das Schweizer Nationalteam am Montag Neuland. Nicht in Feusisberg, nicht in Lugano, und auch nicht im Renaissance-Hotel im Zürcher Industriequartier besammelte Trainer Vladimir Petkovic seine Mannschaft. Bis am Donnerstag logiert die SFV-Auswahl am Fusse des Zürcher Üetliberg im Hotel Atlantis. Trainiert wird im Stadion Letzigrund.

Man könnte den Entscheid für diesen Ort durchaus als symbolischen Akt deuten. Die Schweiz startet nämlich in eine neue Phase. Das schwierige Jahr 2018 hat dank der Qualifikation für das Finalturnier in der Nations League mit einem Höhepunkt geendet. Nun beginnt am Samstag in Georgien die EM-Ausscheidung – mit einem Kader, von dem mehr als ein Drittel im vergangenen Sommer an der WM in Russland nicht dabei gewesen war.

Petkovic spricht deswegen zwar nicht von einem Umbruch und auch nicht von einer neuen Entwicklung, die gestartet wird, doch er setzt mit seinem Aufgebot auch ein Zeichen. Spieler wie Loris Benito, Djibril Sow, Albian Ajeti oder Christian Fassnacht, die alle im Herbst ihr Debüt gaben, sind nicht mehr bloss Probables. Sie gehören nun zum Kreis, mit dem Petkovic in Zukunft plant.



Zu diesem Kreis gehört weiterhin auch Stephan Lichtsteiner. Aber Petkovic deutete an, dass sich der Captain ein Aufgebot auch beim nächsten Mal wieder mit Leistung im Klub verdienen und einen Platz in der Startformation in Georgien in den nächsten Tagen im Training erkämpfen muss. Die Zeit, in der neun oder zehn von elf Plätzen frühzeitig vergeben waren, soll vorbei sein. Petkovic: «Die Mannschaft zu benennen ist schwieriger als früher. Viele Spieler sind in Form, und ich muss in den Trainings schauen, wer zu wem passt.»

«Noch vor drei Wochen sah alles etwas einfacher aus»

Das gilt nicht zuletzt für die Besetzung in der Offensive. Xherdan Shaqiri wurde in Liverpool in den letzten Wochen zum Kurzarbeiter degradiert. Seit Ende Januar hat er nur noch 39 Minuten gespielt. Der gesetzte Mittelstürmer Haris Seferovic fehlt wegen einer Leistenverletzung gänzlich. «Noch vor drei Wochen sah alles etwas einfacher aus», sagte Petkovic. Dafür rücken Admir Mehmedi und Steven Zuber mit grossem Selbstvertrauen ein. Mehmedi erzielte in den letzten vier Spielen für Wolfsburg drei Tore, und Zuber traf für seinen neuen Verein VfB Stuttgart in den vergangenen fünf Partien fünf Mal.

Wer zu wem passt: Das Puzzle muss Petkovic in den nächsten Tagen auch in der Defensive noch zusammensetzen. Manuel Akanji mit Fabian Schär? Oder Akanji und Schär zusammen mit Nico Elvedi? Viererabwehr oder Dreierabwehr? «Es gibt keine fixe Idee. Wir müssen die Flexibilität pflegen», so Petkovic.

Neues Hotel, neue Systeme, neue Fragen: Beim ersten Zusammenzug im neuen Jahr zeichnet sich der Bruch mit einzelnen Gewohnheiten ab. Mindestens in einem Punkt aber will Petkovic nichts ändern: «Wir wollen jeden Gegner dominieren und jedes Spiel gewinnen.» Am Samstag in Georgien, beim ersten Schritt zur EM-Endrunde, die im Juni 2020 in zwölf Ländern stattfindet, ist dies nicht nur der Wille der Schweizer, sondern auch ein Imperativ: Denn in der FIFA-Weltrangliste ist der Gegner 83 Positionen schlechter klassiert.

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