Im April 2013 wäre Stefan Effenberg um ein Haar Trainer beim FC Schalke 04 geworden. Knapp sechs Jahre später zofft sich der 50-Jährige mit dem Verein über die Gründe für den geplatzten Deal.
Am vergangenen Sonntag erzählte Stefan Effenberg in der Sendung «Sky90», dass er sich vor knapp sechs Jahren mit Schalke-Boss Clemens Tönnies per Handschlag einigte, als Trainer bei «Königsblau» anzuheuern. «Mein Handschlag ist wie ein Vertrag, und er wird nicht eingehalten… So habe ich ihn (Tönnies, Anm. d. Red.) kennengelernt. Tut mir leid.»
Vorwürfe, die sich der FC Schalke nicht gefallen lässt und tagsdarauf prompt mit einer Klarstellung auf der eigenen Homepage reagiert: «Richtig ist, dass es 2013 Gespräche des gesamten damaligen Vorstands und des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Clemens Tönnies mit Effenberg gab. Diese resultierten in einer Handschlag-Zusage über eine Zusammenarbeit mit Effenberg als Chef-Trainer.»
Tönnies schickte angeblich extra seinen Privatflieger, um Effenberg zu Vertragsgesprächen einzufliegen – soll dabei aber auch eine Forderung gestellt haben: «Eine zentrale Bedingung dieser Vereinbarung war, dass die Gespräche und deren Inhalte zunächst vertraulich behandelt werden.» Genau das soll Claudia Effenberg ganz und gar nicht eingehalten haben. «Nachdem jedoch Claudia Effenberg unmittelbar nach Beendigung der Gespräche gegen diese Bedingung durch einen Post auf sozialen Medien verstossen hat, nahm der Vorstand von weiteren Gesprächen Abstand», schreibt Schalke weiter. Anschliessend habe der damalige Sportvorstand Horst Heldt Effenbergs Berater abgesagt.
Effenberg wehrt sich
Anschuldigungen, welche die Effenbergs wiederum nicht auf sich sitzen lassen. «Das entspricht nicht der Wahrheit. Diesen angeblich öffentlichen Post in Bezug auf ein Engagement beim FC Schalke hat es nie gegeben», sagt der frühere Bayern-Profi gegenüber «t-online.de» und legt nach: «Weder zum damaligen Zeitpunkt 2013 noch zum heutigen Zeitpunkt habe ich einen Berater, den Horst Heldt hätte kontaktieren können. Auch diese Behauptung entspricht also nicht der Wahrheit.»
Claudia Effenberg selbst hat sich bisher noch nicht geäussert und will dies auch erst tun, wenn ihr der angeblich veröffentlichte Post vorgelegt wird. Gut möglich, dass den Verantwortlichen bei «Königsblau» auch folgende Aussage im Interview am 13. April 2013 mit der Kölner Zeitung «Express» sauer aufstiess: «Mein Mann hat kürzlich meine Kinder und mich gefragt, ob wir etwas dagegen hätten, nach Düsseldorf zu ziehen. Ich fände es toll!»
Schlussendlich kam es bekanntlich nicht dazu und Effenberg startete seine Trainer-Karriere nach der schweren Schalke-Enttäuschung 2015 in Paderborn. Beim SC fruchtete seine Arbeit jedoch nicht und der 50-Jährige musste den Zweitligisten nach fünf Monaten Amtszeit wieder verlassen. Seither hat er keinen Verein mehr trainiert.