Skandalnudel Skandalnudel Balotelli schwärmt von Favre und nennt seine All-Time-Traumelf

pat

17.4.2020

Mario Balotelli lauscht den Anweisungen von Lucien Favre.
Mario Balotelli lauscht den Anweisungen von Lucien Favre.
Bild: Getty

Mario Balotelli lebt und spielt inzwischen wieder in Italien, in Brescia um genau zu sein. Hoffnung auf eine baldige Rückkehr auf den Platz macht er sich nicht, wie er in einem Instagram-Interview klarstellt.

Der ehemalige Stürmerstar Thierry Henry wird aus Montreal zugeschaltet, um Balotelli zu interviewen. Ein Gespräch unter Fussballern, das hat Charme und erinnert ein wenig an Stammtischgespräche, die wir doch derzeit so vermissen. So will der Franzose von Super-Mario wissen, welcher Trainer ihn am meisten weitergebracht hat: «Da gibt es zwei! Mancini hat mich spielen lassen, als ich jung und verrückt war. Und Favre, der jetzige Dortmund-Trainer. Er hat mich sehr viel besser gemacht.»

Dazu muss man wissen, dass Balotelli in seiner Karriere für unzählige Skandale gesorgt hat. Lucien Favre, der zwischen 2016 und 2018 während zwei Saisons bei Nizza an der Seitenlinie stand, schien der erste Trainer zu sein, der den Stürmer im Griff hatte. Balotelli blühte unter dem Schweizer regelrecht auf und erzielte in 66 Pflichtspielen starke 43 Tore. Unter Favre habe er viel dazugelernt, «früher war das alles nur Instinkt».



Unter Favres Nachfolger Patrick Vieira fiel er in alte Muster zurück. In einem Testspiel rastete er einmal aus und wollte auf den Coach los, Staffmitglieder verhinderten Schlimmeres. Vieira sagte später: «Ich habe Lust, Balotelli an eine Wand oder an den Kleiderständer zu hängen. Ich muss aber nachdenken, bevor ich den Mund aufmache, weil ich einen Spieler verlieren und es bereuen könnte.» Bei Balotelli lagen Genie und Wahnsinn immer ganz nah beieinander.

All-Time-Traumelf und Ibra-Anekdote

Henry will auch wissen, wie Balos All-Time-Top-Elf aussieht: «Das ist verdammt schwer! Pirlo ist auf jeden Fall dabei. Ich mache ein 4-4-2 mit Raute. Julio César im Tor, dann die Abwehr von rechts nach links: Maicon, Cannavaro, Nesta, Maxwell. Pirlo davor, Yaya Touré rechts, Gerrard links. Davor Cassano. Im Sturm Ronaldo, der Brasilianer, und Messi.» Ganz zufrieden scheint er aber nicht zu sein und schiebt den Satz nach: «Oh man! Ich habe so viele rausgelassen, die da reingehören würden. Dich, Maldini, van Basten, Maradona, Cristiano Ronaldo …»



Dann erzählt Balotelli auch noch eine lustige Episode aus seiner Juniorenzeit. Der neun Jahre ältere Zlatan Ibrahimovic, der Schwede spielte damals in der ersten Mannschaft von Inter Mailand, hat dem Nerazurri-Junior offenbar eine Standpauke gehalten. «Er sagte mir, ich würde nie mit der ersten Mannschaft trainieren. Er sagte, ich sei nicht gut genug, um mit ihnen zu spielen.» Später spielten sie gemeinsam und da habe Ibrahimovic seine Meinung komplett geändert.

Zieht es Balotelli in die Premier League?

Ob Balotelli auch über die Saison hinaus in Brescia bleiben wird, darf bezweifelt werden. Brescia liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz und Angebote wird es für den 29-Jährigen bestimmt geben, schliesslich ist Mino Raiola sein Berater – auf Empfehlung von Ibrahimovic. Vielleicht verschlägt es den Italiener ja zurück in seine favorisierte Liga, die Premier League. Auf alle Fälle sagt der ehemalige ManCity- und Liverpool-Spieler: «England ist die beste Liga. Der Fussball und die Fans sind grossartig. Ich hatte zwar Probleme mit dem Autofahren und dem Essen, aber trotzdem: England ist am besten. Ich habe nur gute Erinnerungen.»

Doch wie steht es um die nahe Zukunft? Wird in Italien bald wieder gekickt? «Sie sagen, dass wir Ende des Monats wieder rausgehen können», so Balotelli. Und weiter: «Ich glaube nicht daran. Die Gefahr ist zu gross sich anzustecken. Jemand kann das Virus haben und nichts davon wissen und es weitergeben.»

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