Der FC Basel muss in der Europa League im Spiel gegen den FK Krasnodar auf Edon Zhegrova verzichten. Bei der Beantragung des Visums für den Deutsch-Kosovaren gab es Probleme. Ein Kommentar.
Der 20-jährige Zhegrova ist ein riesen Talent, führt eine feine Klinge, wie nur wenige Spieler in der Super League. Noch ist er nicht unumstrittener Stammspieler, doch zuletzt häuften sich seine Einsätze. Im letzten Europa-League-Spiel gegen den FC Getafe (2:1) stand er in der Startelf. In Krasnodar wird das nicht möglich sein. Die «Basler Zeitung» berichtet, dass Zhegrova die Einreise verwehrt wurde, er habe kein Visum erhalten. Medienchef Simon Walter relativiert diese Aussage auf Nachfrage: «Es gab Komplikationen bei der Visumsbeantragung. Abgelehnt wurde es aber nicht. Schlussendlich hat der FCB darauf verzichtet, weil es zu kompliziert geworden wäre.»
Das ändert nichts an der Tatsache, dass es ein trauriges Kapitel für den Fussball, den Sport im Allgemeinen ist insgesamt. Gebetsmühlenartig wird gepredigt, dass Sport nichts mit Politik zu tun hat. Schön wär’s. Doch es ist nicht das erste Mal, dass ein Sportler aufgrund seiner Herkunft die Einreise in ein Land verweigert – oder zumindest massiv erschwert – wird.
Zhegrova wird zum Opfer eines politischen Konflikts, mit dem er persönlich rein gar nichts zu tun hat. Dass die internationalen Sportverbände, in diesem Fall die UEFA, solche Aktionen auch noch stillschweigend tolerieren, ist nicht nachzuvollziehen. Schliesslich ist es am Ende des Tages auch eine Art von Wettbewerbsverzerrung, wenn eine Mannschaft aus politischen Gründen nicht aus dem Vollen schöpfen kann.
Der FC Basel wird es verkraften können, denn sie sind bereits für die K.o.-Phase qualifiziert und Zhegrova ist (noch) nicht der grosse Star des Teams. Doch die Wahl, wer zum Einsatz kommt, müsste in jedem Fall beim Trainer liegen. Und sicherlich nicht bei den russischen Behörden.
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