Tottenham Hotspur Son über seinen Militärdienst: «Die drei Wochen waren hart»

SB10

3.6.2020

Heung-Min Son machte auch im Militär einen guten Job.
Heung-Min Son machte auch im Militär einen guten Job.
Bild: Keystone

Der dreiwöchige Militärdienst war für Tottenham-Stürmer Heung-Min Son keine Alibiübung. Obwohl der 27-Jährige die Erfahrung nicht missen will, freut er sich nun auf die Rückkehr in die Premier League.

Alle südkoreanischen Männer müssen bis zum Alter von 28 Jahren den obligatorischen Militärdienst absolvieren. Diese Regelung gilt normalerweise auch für Athleten. Ausnahmen gibt es nur für Sportler, die entweder an den Asian Games die Goldmedaille oder an den Olympischen Spielen irgendeine Medaille für Südkorea gewinnen.

Da Heung-Min Son sein Land an den Asian Games 2018 zum 2:1-Finalsieg über Japan führte, wurde seine Einsatzzeit von zwei Jahren auf drei Wochen reduziert. Diese absolvierte er nun während der durch den Coronavirus verursachten Spielunterbrechung in der Premier League.

«Es war eine gute Erfahrung», so Son auf der Tottenham-Homepage. «Die drei Wochen waren hart, aber ich habe versucht, es zu geniessen.»
Beim Dienst fürs Vaterland fiel Son – wie auf dem Fussballplatz – vor allem durch seine Zielgenauigkeit auf und erwies sich mit dem Gewehr als genauer Schütze.

Ein Mitglied des koreanischen Marine-Corps sagte gegenüber dem «Korean Harald»: «Er erhielt den Pilsung-Preis. Das ist eine von fünf Auszeichnungen für die besten Rekruten.» Son habe bei den Schiessübungen 10 von 10 Schüssen ins Schwarze getroffen. 

Son trifft auch mit dem Gewehr ins Schwarze.
Son trifft auch mit dem Gewehr ins Schwarze.
Bild: Getty

Kollegen waren schüchtern vor dem Superstar

«Der erste Tag war ein bisschen seltsam, weil wir uns natürlich noch nicht kannten, was sich dann schnell änderte. Wir verbrachten jeden Tag zusammen in einem Raum – zehn Menschen ständig nah beieinander. Wir arbeiteten zusammen und halfen uns gegenseitig – es war eine tolle Zeit mit netten Jungs», erläutert Son.

Dabei hatten seine neuen Kollegen am Anfang viel Respekt vor dem Nationalhelden: «Diese Jungs getrauten sich die ersten Tage nicht einmal mit mir zu sprechen, aber am Ende haben sie mit mir gescherzt und wir haben alle zusammen die Zeit genossen.» 

Nun will der Südkoreaner, der durch seine Zeit beim HSV und bei Bayer Leverkusen sehr gut Deutsch spricht, auch in der Vorbereitung bei seinem Arbeitgeber an die Leistungsgrenze: «Mir geht es körperlich gut, ich arbeite sehr, sehr hart, um auf mein maximales Niveau zu kommen – ich bin fast am Ziel», hält er fest. «Wir wollen alle wieder spielen und sind motiviert.»  

Die Premier League will ihre Saison am 17. Juni mit den Nachtragsspielen Manchester City gegen Arsenal und Aston Villa gegen Sheffield United fortsetzen. Ausstehend sind noch neun Runden. Tottenham wird im ersten Spiel zuhause gegen Manchester United antreten.

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