Transfertheater Streit um Griezmann-Ablöse: Kostet eine E-Mail Barcelona 80 Millionen?

lbe

6.8.2019

Der Transfer von Antoine Griezmann zu Barcelona wirft in Spanien nach wie vor hohe Wellen.
Der Transfer von Antoine Griezmann zu Barcelona wirft in Spanien nach wie vor hohe Wellen.
Bild: Getty

Der Streit zwischen Atlético Madrid und Barcelona um die Ablösesumme von Antoine Griezmann geht in die nächste Runde. Jetzt soll eine E-Mail das Vergehen der Katalanen beweisen.

120 Millionen hat der FC Barcelona für die Verpflichtung des französischen Nationalstürmers bereits hingeblättert, jetzt droht der Transfer von Antoine Griezmann aber noch einmal kostspieliger zu werden. Denn bei Atlético Madrid ist man sich ganz sicher, dass die Katalanen gegen die Spielregeln verstossen haben.



Der Wechsel von Griezmann wurde offiziell erst am 12. Juli verkündet und damit 12 Tage nach der vertraglich festgelegten Senkung der Ausstiegsklausel von 200 auf 120 Millionen. Die Madrilenen behaupten aber schon länger, dass sich Barça bereits vor dem ersten Juli mit dem Franzosen geeinigt habe, als die Abwerbung noch 80 Mio. teurer war. Jetzt will Atlético dies auch beweisen können – mit Hilfe einer verschickten E-Mail.

«Wir haben Beweise»

Die Nachricht stammt von Griezmann-Berater Sevan Karian und soll bereits im März an Vater Alain und Schwester Maud verschickt worden sein. Das Dokument enthalte die Details zum Wechsel von Griezmann sowie die Summen, welche die zuständigen Zwischenhändler für die Vermittlung verdient haben sollen.

Nach Ansicht der «Rojiblancos» hätten deshalb beide gegen «Grundregeln geschützter Verhandlungsregeln» verstossen und die Integrität des Wettbewerbs missachtet. Atlético-Präsident Enrique Cerezo erklärt gegenüber «Rac1»: «Der Grund, warum der Klub diese Aussage gemacht hat, ist, dass wir Beweise haben.» Die Madrilenen sollen deshalb auch einen Protest beim Weltverband FIFA planen.

Gelassenheit bei Griezmann-Berater und Barcelona

Beim FC Barcelona macht man sich deshalb allerdings keine grossen Sorgen. Der spanische Meister beruft sich darauf, dass die Mail nicht für einen Offiziellen des Vereines bestimmt war. Ohnehin hätte man sich erst nach dem 1. Juli geeinigt, weshalb die Ablöse von 120 Millionen angemessen sei.

Auch Griezmanns Berater Karian gibt sich gelassen – selbst wenn Atlético rechtliche Schritte einleiten würden. «Lassen Sie sie ihre Vorbereitungen treffen, wir werden das Gleiche tun, wenn nötig. Aber im Moment zählt nur eines: Das neue Kapitel in seiner (Griezmanns, Anm. d. Red.) Karriere, das er jetzt beginnt.»

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport