Stimmen zum Clásico Stimmen zum Clásico: Totalausfall Messi, Piqués Kritik und die Lobeshymne von Zidane

Syl Battistuzzi

2.3.2020

Real Madrid gewinnt den 180. Clásico: Die Königlichen setzen sich im Heimspiel gegen Barcelona mit 2:0 durch und erobern gleichzeitig die Tabellenspitze. Die Stimmen der Protagonisten zum Spiel.

Gerard Piqué ist nach der 0:2-Pleite gegen den Erzrivalen angefressen. Der Ehemann von Popsängerin Shakira trauert vor allem dem ersten Durchgang nach: «Das war das schlechteste Real Madrid, welches ich in der ersten Halbzeit je im Santiago Bernabeu erlebt habe. Hätten wir in den ersten 45 Minuten unsere Chancen genutzt, hätten sie eine Monsteraufgabe vor sich gehabt. In der zweiten Halbzeit drängten sie uns zurück und erzielten dann in einem blöden Moment das Tor.»

Captain Sergio Ramos lässt die Kritik von Piqué kalt: «Ich würde jedes Mal eine solche schlechte erste Halbzeit nehmen, solange wir den Clásico gewinnen. In der ersten Halbzeit überliessen wir ihnen den Ball. In der zweiten Halbzeit beschlossen wir dann, das Spiel in die Hand zu nehmen. Sie waren nicht mehr so frisch und wir konnten uns Chancen kreieren.»

Piqués Teamkollege Sergio Busquets meint: «Wir haben die Kontrolle verloren, weil wir keinen Ballbesitz mehr hatten.» Er gesteht: «Wir wissen nicht, wie wir den Ball von hinten nach vorne bringen sollen, wenn sie gegen uns Mann gegen Mann decken.»



In der 71. Minute gelang den Königlichen die Vorentscheidung. Ausgerechnet Vinicius war der Torschütze: Der Brasilianer zeigte sich bisher in der Meisterschaft nicht unbedingt als treffsicher. In 18 Einsätzen war es erst das zweite Tor für den Dribbelkünstler. Mit 19 Jahren und 233 Tagen avancierte er zum jüngsten Torschützen in einem Clásico im 21. Jahrhundert. Damit überholte er einen gewissen Lionel Messi, welcher im März 2007 bei seinem Treffer 26 Tage älter war.

Gerard Piqué (l.) diskutiert mit Vinicius.
Gerard Piqué (l.) diskutiert mit Vinicius.
Bild: Getty

Unsichtbarer Messi dürfte Tribünengast «CR7» freuen

Der Argentinier ist also schon lange ein Stammgast beim spanischen Klassiker. Selten sah man aber den aktuellen Weltfussballer weniger in einem Spiel als am Sonntagabend: Messi war bei seinen Tormöglichkeiten ungewöhnlich abschlussschwach und der 32-Jährige schien gegen die zähe Real-Defensive so langsam zu sein wie nie zuvor. Sein Rivale Cristiano Ronaldo, welcher die Partie in seiner VIP-Loge im Stadion verfolgte, dürfte dies ermutigend zur Kenntnis genommen haben. So ist nicht erst seit gestern klar: Wenn der Motor bei Messi stottert, gerät das ganze Barça-Spiel ins Wanken.

Piqué gibt sich aber trotz der kapitalen Niederlage noch nicht geschlagen: «Sie haben jetzt sicher Aufwind, während wir die Pleite verdauen müssen. Dennoch glaube ich, wir sind immer noch fähig, die Meisterschaft zu gewinnen.»

Die Bedeutung des Sieges für sein Team unterstreicht auch ihr Trainer Zinédine Zidane. «Diese drei Punkte sind sehr wichtig, weil es eine schwierige Woche war und wir heute die Chance hatten das zu verändern», so der Franzose. Vier Tage zuvor hatten «Los Blancos» in der Champions League trotz einer Führung gegen Manchester City noch 1:2 verloren und müssen um den Einzug ins Viertelfinale bangen.

Zidane macht besonders Goalie Thibaut Courtois für dessen starke Leistung Komplimente. «Er hatte heute grosse Paraden und hat uns im Spiel gehalten», sagt der 47-Jährige. «Er macht es seit einiger Zeit gut und mit ihm im Tor sind wir alle etwas ruhiger.»

Dass mit Mariano ausgerechnet ein Spieler in der Nachspielzeit alles klar machte, der in Barcelona geboren ist, macht die Niederlage für die Katalanen nicht leichter. Zidane lobt seinen Stürmer: «Er hatte noch nicht so viele Minuten – sein Tor hat mich umgehauen.»

Zidane schwärmt: «Ich habe die besten Spieler, und das müssen wir jedes Mal zeigen, wenn wir ein Spiel spielen. Ich habe ein wunderbares Team.» 

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