Die AC Milan scheitert in der Europa League trotz hohen Zielen bereits in der Gruppenphase. Für Trainer Gennaro Gattuso ist das Ausscheiden verdient.
Einen Punkt hätte der AC Milan im letzten Gruppenspiel der Europa League am Donnerstagabend gereicht, um sich für die K.o.-Phase zu qualifizieren. Doch im Direktduell um den zweiten Tabellenplatz ziehen die Mailänder gegen Olympiakos Piräus den Kürzeren, kassieren in der letzten halben Stunde in Griechenland drei Gegentore und verabschieden sich als Gruppendritter für diese Saison vom internationalen Parkett.
Zugegeben hatte Milan mit Real Betis und Olympiakos Piräus zwei starke Gruppengegner. Gattuso analysiert auf der anschliessenden Pressekonferenz: «Ich wusste, dass Olympiakos ein schwerer Gegner sein wird für uns. Und wir hatten das Pech, am letzten Spieltag hier spielen zu müssen.» Trotzdem: Für einen Mannschaft wie Milan muss der Einzug in die K.o.-Phase auch in dieser Gruppe möglich sein. «Wir waren zu naiv, vor allem in der Schlussphase. Wir müssen uns besser konzentrieren.»
Gattuso sucht keine Entschuldigungen
Nach dem Spiel gegen Piräus haderte wohl manch ein Fan der «Rossoneri» auch mit dem Schiedsrichter, der rund zehn Minuten vor Schluss nach einem Eckball der Griechen und einem Gerangel im italienischen Strafraum plötzlich auf den Punkt zeigte. Konstantinos Fortounis liess sich die Chance nicht entgehen und verwandelte zum vorentscheidenden 3:1.
«Es gab ein paar ungerechte Entscheidungen gegen uns. Wir hatten Pech, denn es war kein Elfmeter. Aber ich suche nicht nach Ausreden: Olympiakos war besser als wir. Ich entschuldigen mich bei allen Fans rund um die Welt.»
Allerdings war nicht alles schlecht, was der ex-Sion-Coach von seiner Mannschaft beobachtete: «Das Team war präsent und hat hart gekämpft. Unser grösstes Problem war im Abschluss. Wir haben den Gegner gar nicht richtig getestet.» Ein Problem, das dem 40-jährigen Gattuso gestern offenbar nicht zum ersten Mal auffiel. «Wir haben bezüglich Spielintelligenz keine grossen Fortschritte gemacht. Ich bin unzufrieden, weil wir immer wieder dieselben Fehler machen.» So müssen sich die Mailänder nun gedulden, bis die nächste Chance auf internationaler Bühne kommt.