Kein Spalier für Barça Unköniglich: Real widerspricht seiner eigenen Hymne

rom

5.5.2018

Zinedine Zidane will nicht Spalier stehen für Barcelona.
Zinedine Zidane will nicht Spalier stehen für Barcelona.
Getty Images

Real Madrid verpasst es, nach einem kleineren Affront des FC Barcelona im vergangenen Dezember, Grösse zu zeigen. Die Königlichen tun es ihren Protagonisten gleich und verzichten auf das traditionelle Ehrenspalier. Doch alles der Reihe nach.

Beim letzten «Clasico» im Dezember sorgte der FC Barcelona für leichtes Kopfschütteln. Die Katalanen verweigerten den Rivalen von Real Madrid das Ehrenspalier, nachdem diese die Klub-WM für sich entschieden hatten. «Wenn du in einem Wettbewerb vertreten bist, in dem dein Rivale den Titel holte, dann stehst du Spalier. Es ist ein Zeichen des Respekts. Aber in diesem Fall haben wir nichts mit der Klub-WM zu tun und müssen das deshalb auch nicht machen», begründete Luis Suarez damals den Verzicht. Etwas provokativ, aber durchaus plausibel. Um ganz korrekt zu sein, muss man aber sagen, dass Barça anno 2006 dem Ligakonkurrenten FC Sevilla Spalier stand, nachdem dieser den UEFA-Cup gewann – die Katalanen selbst spielten in dieser Saison allerdings in der Champions League.

Real pieselt gegen den Wind

So oder so, das stolze Real schlägt jetzt beleidigt zurück: Die Madrilenen werden nämlich dem Erzrivalen das Ehrenspalier zum letzte Woche klargemachten Meistertitel verweigern. Und das ist natürlich viel gewichtiger als der Verzicht von Barcelona im Dezember. Trainer Zinedine Zidane begründet diese Entscheidung mit dem Argument: «Sie haben ja angefangen.» Real Madrid, das sich selbst als «Klub der Ehrenmänner» bezeichnet, verpasst damit eine grosse Chance, Grösse zu zeigen und Respekt einzuheimsen und verschmäht damit seine eigene Klub-Hymne «Hala Madrid», in der es heisst: «Feind im Kampf, wenn er verliert, gibt er die Hand, ohne Neid und ohne Groll, wie ein guter und treuer Bruder.»

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