«Diskriminierung» Uruguay-Nati verteidigt Cavani nach rassistischem Kommentar

jar

4.1.2021

Edinson Cavani wurde für drei Spiele gesperrt.
Edinson Cavani wurde für drei Spiele gesperrt.
Bild: Keystone

Wegen eines rassistischen Kommentars wurde Manchester-United-Stürmer Edinson Cavani für drei Spiele gesperrt und zu einer hohen Busse verdonnert. Seine Kollegen der uruguayischen Nationalmannschaft stellen sich nun hinter den 33-Jährigen.

Der englische Fussballverband FA wertete einen Instagram-Gruss des Uruguayers («Gracias Negrito») an einen Freund als «beleidigend, missbräuchlich und unangemessen». Zudem habe Cavani in dem Beitrag vom November auf die Hautfarbe oder ethnische Herkunft Bezug genommen und damit gegen FA-Regeln verstossen. Der Stürmer wurde für drei Spiele gesperrt und muss eine Busse in Höhe von 100'000 Pfund zahlen.



Nun haben sich Cavanis Nati-Kollegen aus Uruguay zusammengeschlossen und in einem offenen Brief die Bestrafung der FA aufs Schärfste verurteilt. Die Strafe sei überhaupt nicht angemessen und das Wort «Negrito» dürfe keinesfalls als rassistisch empfunden werden. Der englische Fussballverband habe mit seinem Handeln sogar «selbst eine diskriminierende Handlung gegen die Kultur und Lebensweise des uruguayischen Volkes begangen».

Cavani habe lediglich einen in Lateinamerika gebräuchlichen Ausdruck verwendet, um einen guten Freund liebevoll anzusprechen. «In unserem Spanisch, das sich stark von dem in anderen Regionen der Welt gesprochenen Spanisch unterscheidet, werden die Spitznamen negro oder negrito gewissenhaft als Ausdruck von Freundschaft, Zuneigung, Nähe und Vertrauen verwendet und beziehen sich in keiner Weise auf die Rasse oder Diskriminierung der Hautfarbe.» Die Urus fordern die FA deshalb dazu auf, die Entscheidung zu überdenken und Cavanis Sperre aufzuheben.

«Wir möchten den tadellosen Charakter von Edinson Cavani und natürlich die Kultur unseres Landes öffentlich verteidigen. Wir sind alle gegen jede Art von Diskriminierung. Leider drückt der englische Fussballverband durch seine Sanktion absolute Ignoranz und Verachtung für eine multikulturelle Vision der Welt aus», ist im Brief weiter zu lesen. Die FA habe nicht nur den Spieler bestraft, sondern eine gesamte Kultur, eine Lebensweise. «Das ist wirklich eine diskriminierende und rassistische Handlung.» 

Cavani selbst will das Urteil der FA «aus Respekt vor dem Kampf gegen Rassismus im Fussball» nicht anfechten. Der Torjäger betonte aber, dass er sich gemäss seiner Kultur und Lebensweise ausdrückte und die gewählten Worte nur die Zuneigung zu einem Freund zeigen sollten. Nichtsdestotrotz wird Cavani die beiden kommenden Spielen im Liga-Cup gegen Manchester City und im FA Cup gegen Watford verpassen. Eine Spielsperre hat er im Premier-League-Spiel gegen Aston Villa bereits abgesessen.

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