Der nächste Vorfall gegen einen Unparteiischen, der in Deutschland für Aufsehen sorgt: In Rheinland-Pfalz wurde eine Partie abgebrochen, nachdem der Linienrichter von einem Spieler geschlagen wurde.
Bei der Verbandspokalpartie TuS Rüssingen gegen Alemannia Waldalgesheim in Rheinland-Pfalz schlug ein Spieler der Heimmannschaft einem Linienrichter ins Gesicht.
Daraufhin brach der Schiedsrichter das Spiel nach 38 Minuten ab, wie Waldalgesheims Trainer Aydin Ay sagt. Der Polizei war der Vorfall auf Anfrage zunächst nicht bekannt.
Immer mehr Übergriffe
Vor der Attacke hatte der Rüssinger Spieler wegen eines Fouls die Rote Karte bekommen. Rüssingen spielte bereits wegen einer gelb-roten Karte in Unterzahl, führte aber in dem Halbfinale mit 1:0.
Waldalgesheims Trainer Ay fordert, der Verband müsse seiner Mannschaft am Grünen Tisch den Sieg und damit den Finaleinzug zusprechen. «Wir sind der sportlichen Möglichkeit beraubt worden, ins Finale einzuziehen», sagte Ay. Er verwies darauf, dass sein Team noch etwa 60 Minuten Zeit gehabt habe, um das Spiel gegen acht Gegner zu drehen.
Verbale und körperliche Übergriffe gegen Unparteiische hatten zuletzt den Amateurfussball in Deutschland bewegt. In Berlin gab es einen Schiedsrichter-Streik, zudem sorgte der Fall eines bewusstlos geschlagenen Referees in Südhessen bundesweit für Schlagzeilen.
Verfahren eingeleitet
Nach dem neuerlichen Übergriff hat der zuständige Verband ein Sportgerichtsverfahren eingeleitet. «Der offizielle Schiedsrichterbericht wird zeitnah erwartet. Auf Grundlage des § 25 der Rechts- und Verfahrensordnung sind bereits alle Beteiligten zur Stellungnahme durch den zuständigen Staffelleiter zu den Vorfällen aufgefordert worden», erklärt der Südwestdeutsche Fussballverband gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.