Bayern München hat sich für die nächste Saison bereits verstärkt und neben Toptransfer Leroy Sané auch Goalie Alexander Nübel und Youngster Tanguy Nianzou verpflichtet. Doch gleich mehrere Leistungsträger stehen womöglich vor dem Abgang.
Thiago Alcantara, David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martinez – bei diesen vier Stars ist die Zukunft noch alles andere als gewiss. Gut möglich, dass der eine oder andere – vielleicht sogar gleich das ganze Quartett – die Bayern in diesem Sommer verlassen wird.
Im Transferringen um Thiago ist Bayern nach eigener Aussage zwar noch von keinem möglichen neuen Verein kontaktiert worden. Doch Liverpool soll den spanischen Mittelfeldspieler für die kommende Saison verpflichten wollen. «Bis dato hat uns noch kein Klub kontaktiert», sagte der Münchner Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstag. Ihm sei noch nicht bekannt, ob «Thiago mit einem möglichen neuen Klub seine Dinge schon geregelt hat».
Für einen Wechsel müsste Liverpool eine Ablöse zahlen, der 29-jährige Thiago steht bei den Münchnern noch bis zum Sommer 2021 unter Vertrag. Bayerns Vorstandschef Rummenigge zufolge will der Mittelfeldspieler aber «zum Abschluss seiner Karriere gerne was Neues machen».
Manchester City buhlt wohl um Alaba
Auch in der Personalie David Alaba gibt es noch keine Entscheidung. Der unter Trainer Hansi Flick zum Chef der Innenverteidigung aufgestiegene Österreicher hat beim FC Bayern ebenfalls noch einen Vertrag bis zum Sommer 2021. Sportvorstand Hasan Salihamidzic sei mit Alabas Berater in Gesprächen, sagte Rummenigge. «Bis dato muss man korrekterweise sagen, haben wir noch keine Lösung gefunden.»
Man wolle den Vertrag mit dem 28-Jährigen aber verlängern. Sollte das nicht möglich sein, müsse man sich mit «anderen Optionen auseinandersetzen». Rummenigge betonte mit Blick auf beide Profis: «Ein Summer Sale trotz Corona wird es beim FC Bayern nicht geben.» Nur ab einer gewissen Ablösemarke würde man sich mit ihren vorzeitigen Abgängen beschäftigen. Dennoch gilt als offenes Geheimnis, dass ManCity-Trainer Pep Guardiola seinen ehemaligen Schützling gerne nach England lotsen würde.
Boateng und Martinez könnten gehen
Im Poker um Alaba und Thiago geht die Zukunft zweier anderer Stars beim FC Bayern fast unter. Javi Martínez und Jérôme Boateng stehen als zwei der dienstältesten Spieler in München vor dem Abschied. Offen ist eigentlich nur der Zeitpunkt.
Auch die Verträge der zwei Defensivstars laufen in einem Jahr aus. «Man wird jetzt abwarten müssen, ob die zwei bis zum Ende ihrer Laufzeit beim FC Bayern verbleiben möchten oder ob sie möglicherweise schon vorher etwas anderes machen können oder wollen», sagte Rummenigge.
Wie bei dem wechselwilligen Thiago, dem pokernden Alaba sowie den Torhütern Sven Ulreich und Ron-Thorben Hoffmann sind auch die Arbeitspapiere von Boateng und Martínez bis zum 30. Juni 2021 datiert. Bei passenden Angeboten würde der Fussball-Rekordmeister sich bereits in diesem Sommer nach der Königsklasse von zwei der noch fünf verbliebenen 2013er Triplegewinner im Kader verabschieden.
«Beide haben schon die Drei vorne im Alter stehen, da macht man sich schon mal Gedanken. Will man das eine Jahr beim FC Bayern bleiben oder will man möglicherweise, wenn man das kann, woanders vielleicht seine Karriere ausklingen lassen», mutmasste Rummenigge. Erst einmal sind die beiden 31-Jährigen aber auf die Champions League fokussiert – und peilen den Start ins Mannschaftstraining von Sonntag an.