Brasilien Wegen Mordes verurteilter Torwart findet neuen Verein

dpa

29.7.2020

Der einstige Toptorhüter Bruno Fernandes liess vor rund zehn Jahren seine Frau töten und an Hunde verfüttern. Jetzt hat er einen neuen Verein gefunden.
Der einstige Toptorhüter Bruno Fernandes liess vor rund zehn Jahren seine Frau töten und an Hunde verfüttern. Jetzt hat er einen neuen Verein gefunden.
Bild: Getty

Trotz der Kontroverse um die Verpflichtung des wegen Mordes an seiner Ex-Geliebten verurteilten Torhüters Bruno Fernandes will der brasilianische Viertligist Rio Branco Football Club daran festhalten.

Dies berichtete die Nachrichtenagentur «Agência Brasil» am späten Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf den Klub-Präsidenten.

Nachdem der Vorstand am Sonntag angekündigt hatte, den 35-Jährigen unter Vertrag zu nehmen, zog sich zunächst der langjährige Sponsor des Vereins aus dem Amazonas-Bundesstaat Acre zurück, dann trat die Trainerin der Frauenmannschaft des Vereins zurück.

«In meinem Verständnis legitimiert diese Gelegenheit, die Torhüter Bruno erhält, die Unwirksamkeit der Gesetze in unserem Land, sozialisiert die Straffreiheit für Frauenmorde weiter und trübt das Image unserer Mannschaft, denn das von ihm orchestrierte Verbrechen ist anerkanntermassen abscheulich», schrieb Trainerin Rose Costa auf Facebook. Der Fall, der Brasilien vor zehn Jahren schockte, ist im kollektiven Gedächtnis des Landes geblieben.

Juli 2010: Bruno Fernandes (rot gekleidet) auf dem Weg ins Gericht.
Juli 2010: Bruno Fernandes (rot gekleidet) auf dem Weg ins Gericht.
Bild: Getty

Bruno war 2009 als Kapitän mit Flamengo Rio de Janeiro brasilianischer Meister geworden und galt als Kandidat für die Nationalmannschaft. Derzeit verbüsst er allerdings eine Freiheitsstrafe von über 20 Jahren, weil er seine frühere Geliebte töten und an Hunde verfüttern liess. Motiv für den Mord soll gewesen sein, dass Eliza Samudio trotz bereits erfolgter Trennung ein gemeinsames Kind nicht abgetrieben hatte und zur Welt brachte. An der Tat waren auch Brunos Ehefrau und einige Bekannte beteiligt.

2017 kam Bruno durch eine Verfügung eines Bundesgerichts frei und spielte vorübergehend beim Zweitligaverein Club Boa Esporte. Später wurde die Entscheidung allerdings kassiert und er musste wieder in Haft. Im Juli 2019 schliesslich kam Bruno in den halboffenen Vollzug.

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