Europa League «Wenn man kaum atmen kann» – die Berner Reaktionen nach der Lehrstunde in Amsterdam

lbe

11.3.2021

21:1 Torabschlüsse, 3:0 Tore – die Young Boys werden im Achtelfinal-Hinspiel von Ajax Amsterdam in die Schranken gewiesen und stehen in der Europa League vor dem Aus. Die Stimmen zur einseitigen Partie.

YB-Captain Fabian Lustenberger über…

… Gegner Ajax Amsterdam:

«Sie haben uns heute den Meister gezeigt. Man hat gesehen, was es bedeutet, wenn man hinten reingedrückt wird und kaum atmen kann. Und wenn man fussballerisch zu 100 Prozent gefordert wird.»

«Sie sind unglaublich ballsicher, haben unglaublich viel Bewegung. Du hast immer wieder einen neuen Gegenspieler. (…) Ein unglaublich flexibles Spielsystem. Dazu haben die Spieler eine extreme Qualität. Sie haben uns das Leben sehr, sehr schwer gemacht. Es ist zwar schwierig, aber wir müssen akzeptieren, dass wir heute unterlegen waren.»



… den Auftritt von YB:

«Wir haben alles versucht. Wir haben versucht, gut und solidarisch zu verteidigen. Wir haben das auch immer wieder gut gemacht. Aber schlussendlich muss man ehrlich genug sein, dass das 3:0 dann auch verdient ist.»

«Wir haben zum Teil vielleicht etwas zu sehr auf Meschack Elia gehofft – einfach ein langer Ball und er geht ab. Aber auch das hat heute nicht so funktioniert. Deshalb hat gefehlt, dass wir etwas Ruhe am Ball haben, dass wir den Ball in den eigenen Reihen halten können.»

… die Chancen für das Rückspiel:

«Die Ausgangslage ist extrem schwierig. Man sagt immer, im Fussball ist alles möglich. Das ist auch so, da werden wir uns auch dementsprechend vorbereiten. Aber wir wissen es schon einzuschätzen, dass es schwierig wird. Wenn sie noch einmal so einen Tag haben wie heute, wird es extrem schwierig.»

YB-Captain Lustenberger: «Sie haben uns heute den Meister gezeigt»

YB-Captain Lustenberger: «Sie haben uns heute den Meister gezeigt»

Die Young Boys verlieren das Hinspiel gegen Ajax Amsterdam diskussionslos mit 0:3. Im Interview mit «blue Sport» spricht Captain Fabian Lustenberger über die Gründe sowie die Ausgangslage fürs Rückspiel.

11.03.2021

Trainer Gerardo Seoane über…

… die starke Gegenwehr:

«Ich muss sagen: Ajax war uns über 90 Minuten in allen Bereichen klar überlegen. Sie haben uns die Grenzen aufgezeigt mit ihrem Positionsspiel. Wir haben nie Zugriff gefunden. Sie hatten immer eine Lösung und waren immer einen Tick schneller am Ball.»

«Das ist eine Mannschaft, die in den letzten Jahren auch in der Champions League für Furore gesorgt hat. (…) Es hatte den einen oder anderen Spieler auf dem Platz, den wir in ein, zwei Jahren in der Premier League oder irgendwo anders sehen werden. Es hat schon junge Spieler mit Potenzial, das muss man neidlos anerkennen.»

… die Leistung seiner Mannschaft:

«Wenn wir den Ball hatten, verloren wir ihn vor allem zu Beginn zu schnell. Wir konnten uns nicht entfalten mit dem Ball. Wenn man über 90 Minuten keine klare Torchance herausspielen kann, dann steht am Schluss die Null auf der falschen Seite. Und wenn der Gegner in unserer Platzhälfte gefühlt 60, 70 Prozent Ballbesitz hat, dann ist auch klar, dass irgendwann einer reingeht.»

«Ärgerlich sind die letzten zehn Minuten, die beiden Gegentore wären nicht nötig gewesen. Mit dem 1:0 hätten wir zufrieden nach Hause fahren können, das 3:0 ist ein klares Resultat und wird das Rückspiel zu einer Herkulesaufgabe machen.»

… die eigene Gefühlslage:

«Frustriert ist kein gutes Wort, das ist etwas negativ behaftet. Aber es war in gewissen Bereichen eine Lehrstunde. Sicher werden wir gewisse Ansätze auch für unsere Arbeit herausziehen. Wir hatten schon in der Champions League in Turin einen solchen Abend, das ist auch schon vorgekommen. Man darf nicht vergessen, wo man spielt.»

Goalie Guillaume Faivre über…

… den Spielverlauf:

«Ein verdienter Sieg für Ajax. Das war schon fast eine andere Sportart wie sie spielen – Wahnsinn. Wir müssen schauen, was wir aus diesem Spiel herausnehmen können fürs Rückspiel.»

… seine Leistung:

«Ich hatte ein super Gefühl, schon in den letzten Tagen. Die Kollegen und meine Familie haben mich unterstützt, das hat mich sehr gefreut. Es war schön für mich heute, auch wenn das Resultat natürlich nicht optimal ist. Trotzdem hat es Spass gemacht.»

Faivre: «Wie Ajax gespielt hat – das war schon fast eine andere Sportart»

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11.03.2021