Xherdan Shaqiri sei «ein Künstler», der Spiele im Alleingang entscheiden könne, sagte Murat Yakin kürzlich in der «Ehrenrunde» auf blue Sport. In den USA sieht sich der Nati-Crack derweil mit harscher Kritik konfrontiert.
In der noch jungen MLS-Saison hat Shaqiri noch keine Spuren hinterlassen. In den ersten beiden Spielen bleibt der 31-Jährige ohne Torbeteiligung, danach verpasst er vier Liga-Spiele und zwei Länderspiele aufgrund einer Muskelverletzung. Am 16. April gibt Shaq nach einem Monat sein Comeback, bleibt bei seinem Teileinsatz aber unauffällig. Am vergangenen Wochenende ist er zurück in der Startelf, kann bis zu seiner Auswechslung in der 61. Minute erneut keine Akzente setzen.
Nach der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Atlanta geht Journalist Matthew Doyle auf der offiziellen Website der Major League Soccer hart ins Gericht mit dem Schweizer. «Chicago Fire ist mit Brian Gutiérrez als Nummer 10 eindeutig die viel bessere Mannschaft.» Der 19-jährige Gutiérrez spielte in Abwesenheit Shaqiris hinter der Spitze und hat in dieser Saison in sieben Spielen bereits drei Assists geliefert.
Oder anders ausgedrückt: «Wenn Xherdan Shaqiri auf dem Platz steht, spielt sein Team schlechter.» Doyle bemängelt, dass der Schweizer aufgrund seiner offensiven Denkweise alle anderen Aspekte des Spiels vernachlässige. Und wenn dann die Skorerqualitäten nicht zum Tragen kommen, kann das zum Problem werden. «Der Star aus Chicago ist eine Last für sein Team», urteilt der Journalist.
Shaqiri hat noch Luft nach oben
In seiner ersten Saison bestritt Shaqiri nach seinem Wechsel im Februar 2022 von Lyon zu Chicago 29 Spiele in der MLS, dabei erzielte er sieben Treffer und bereitete sechs weitere vor. Nicht schlecht. Und trotzdem nicht gut genug, um sein Team in die Playoffs zu führen.
Da Shaqiri mit einem Jahresgehalt von über acht Millionen Dollar hinter Lorenzo Insigne der bestbezahlte Spieler der Liga ist, gerät er auch schnell ins Visier der Kritiker. Die in ihn gesteckten Erwartungen konnte er bislang noch nicht restlos erfüllen.
Auch in dieser Saison sieht es nach acht Partien (2 Siege, 4 Remis, 2 Niederlagen) nicht rosig aus für Chicago Fire. Aktuell liegt das Team auf dem zehnten Platz der Eastern Conference, einen Punkt von einem Platz in den Pre-Playoffs und Playoffs entfernt. Höchste Zeit, dass Shaqiri in den Künstler-Modus schaltet. Zuzutrauen ist es ihm allemal.