Mit Punktemaximum zur EM? Xhaka: «Das hat nichts mit Arroganz zu tun»

Von Luca Betschart

28.3.2023

Granit Xhaka und seine Nati-Kollegen verfolgen in der EM-Quali hohe Ziele.
Granit Xhaka und seine Nati-Kollegen verfolgen in der EM-Quali hohe Ziele.
Bild: Keystone

Erstmals seit dem WM-Aus stellt sich Granit Xhaka den Fragen der Schweizer Journalisten. Der Nati-Captain will den Blick nach vorne richten und gibt sich für die anstehenden Aufgaben selbstsicher.

Von Luca Betschart

28.3.2023

Vor dem WM-Auftakt in Serbien, wo die Schweizer Nati am Samstag gegen Belarus antreten musste, äusserte sich Nati-Captain Granit Xhaka bewusst nicht öffentlich. «Wir haben uns als Team entschieden, dass ich nichts sage und die anderen reden lasse. Für mich waren es ruhige Tage seit ich in der Nati eingerückt bin und das war gut so», erklärt der 30-Jährige, der sich so voll auf seine Aufgabe gegen Belarus fokussieren kann.

Xhaka will sich auch vor dem zweiten Quali-Auftritt gegen Israel am Dienstag nicht mit Nebenschauplätzen beschäftigen. Auf die Frage, ob er sich seit dem Nati-Aus vor rund vier Monaten weiterentwickelt habe, macht er klar: «Ich weiss nicht, wieso das Thema immer hochkommt. Es ist nicht so, dass sich ein Mensch in vier Monaten komplett verändert. Wir sind ausgeschieden gegen Portugal, wir haben eine Klatsche gekriegt. Das war es, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.»

Xhaka strebt Punktemaximum an

Wichtig sei nun die anstehende Partie gegen Israel und das Überstehen der EM-Qualifikation, wo die Schweiz in jedem einzelnen Spiel den Sieg und damit das Punktemaximum anstrebe. «Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern das sind die Erwartungen, die wir an uns selber haben», sagt Xhaka am Montag an der Pressekonferenz in Genf. «Wir müssen uns nicht selber anlügen: Wir sind der Favorit in der Gruppe. Wir respektieren alle Gegner, aber wir wollen jedes Spiel gewinnen und so wollen wir auch auftreten.»

«Klar haben wir immer die Ambitionen zu gewinnen», pflichtet Murat Yakin bei. Der Nati-Trainer will den Blick aber nicht zu weit nach vorne richten: «Wir spielen am Dienstag gegen Israel. Das ist das Wichtigste. Was danach kommt, ist noch weit weg.» So weit, dass Xhaka wohl noch vor Abschluss der Qualifikation einen nächsten Meilenstein in seiner Karriere erreicht.

Schon bald Rekordnationalspieler?

Der 112-fache Internationale ist drauf und dran, Heinz Hermann (118) noch in diesem Jahr als Rekordnationalspieler abzulösen. Bestreitet er sämtliche Quali-Spiele, ist es am 15. Oktober gegen Belarus so weit.

«Das würde mich mit sehr viel Stolz erfüllen», gibt Xhaka zu. «Vor allem gegenüber den Leuten, die sagen, ich sei nicht stolz für die Schweiz zu spielen. Auch für meine Familie, meine Teamkollegen, den Staff oder die Trainer. Aber ich schaue von Spiel zu Spiel, nicht auf den Rekord.»

Ob Xhaka und Co. im zweiten Spiel der EM-Quali den zweiten Sieg einfahren, entscheidet sich am Dienstagabend ab 20:45 Uhr.

Die möglichen Aufstellungen

Schweiz - Israel. - Stade de Genève, Genf. - Dienstag, 20.45 Uhr. - SR Dabanovic (MNE).

Schweiz: Sommer; Widmer, Akanji, Elvedi, Rodriguez; Freuler, Zakaria, Xhaka; Amdouni, Vargas; Itten.

Israel: Glazer; Dasa, Vitor, Shlomo, Leidner; Gloukh, Lavi, Peretz; Haziza, Weissman, Solomon.

Absenzen: Schweiz ohne Embolo, Kobel, Lotomba, Shaqiri und Zeqiri (alle verletzt). Israel ohne Abada (verletzt).