Europa League YB kommt in Cluj nicht über ein 1:1 hinaus – da wäre mehr möglich gewesen

sda

29.10.2020

Die Young Boys holen im zweiten Gruppenspiel der Europa League beim rumänischen Meister Cluj mit Magerkost ein 1:1. Der Ausgleich durch Christian Fassnacht könnte in der Endabrechnung wertvoll sein.

Nein, es war kein Leckerbissen, den die beiden Aspiranten auf den 2. Platz in der Gruppe A hinter der AS Roma vor leeren Zuschauerrängen in der Universitätsstadt Cluj-Napoca boten. Über weite Strecken war es sogar ein Spiel zum Wegschauen. Das 1:1 könnte für sich die Young Boys aber als wertvoll erweisen. Wird der Gegner auch im zweiten Duell in Bern dermassen harmlos auftreten, scheint das Weiterkommen realistisch. Weil die AS Roma zuhause gegen CSKA Sofia nicht über ein 0:0 hinauskam, liegen die vier Teams nach zwei Runden innerhalb von drei Punkten.

Die Young Boys waren dem überaus routinierten und defensiv gut organisierten, aber auch limitierten Gegner fussballerisch augenscheinlich überlegen, agierten aber teilweise ziemlich fahrig und mit vermeintlich angezogener Handbremse, was nicht an fehlender Eingespieltheit liegen konnte. Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber dem 2:1 gegen Luzern am Wochenende nur zwei Wechsel in der Startformation vor. «Es wäre mehr möglich gewesen, aber mit dem Punkt müssen wir nach dem Rückstand zufrieden sein», befand Christian Fassnacht im Interview.

Ausgleich sieben Minuten nach dem Rückstand

Nach einer Stunde wurde YB für sein zaghaftes Wirken mit dem 0:1 bestraft. Bei einem Corner, der zweiten nennenswerten Offensivaktion von Cluj, verhielten sich die Berner in mehreren Luftduellen erstaunlich passiv. Schliesslich landete der Ball vor den Füssen von Torschütze Mario Rondon, der im vollen Strafraum Zeit und Platz hatte, um die Lücke auszuspähen. Via Fuss von Cédric Zesiger fiel das 0:1. Immerhin zeigten die Young Boys in der Folge eine Reaktion. Clujs schmeichelhafte Führung hielt nur sieben Minuten, dann erzielte Christian Fassnacht nach langem Einwurf von Quentin Maceiras und Kopfballverlängerung von Jean-Pierre Nsame im zweiten Anlauf den Ausgleich.

Ins Rollen kam die Torproduktion der Young Boys auch in Rumänien nicht. Erst acht Minuten vor der Halbzeitpause spielte sich die erste nennenswerte Strafraumszene ab; Nicolas Moumi Ngamaleu, den Gerardo Seoane überraschend im linken Mittelfeld nominierte, wurde von Clujs Goalie aus spitzem Winkel zugestellt. Kurz davor hatte Nsame eine vielversprechende Kontergelegenheit mit einem unpräzisen Zuspiel auf Fassnacht aus der Hand gegeben.

Von Cluj, das nach einer Viertelstunde seinen Abwehrchef Paulo Vinicius auswechseln musste, kam in der Offensive noch weniger. Das Heimteam konnte sich ausserdem glücklich schätzen, dass Stürmer Gabriel Debeljuh in der 34. Minute nach seinem zweiten gelbwürdigen Foul nicht vom Platz gestellt wurde.

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