Stimmen zum Spiel YB-Trainer Seoane hadert mit der Effizienz: «Das ist ungenügend» 

Luca Betschart

22.8.2019

YB-Trainer Gerardo Seoane ist nach dem Hinspiel gegen Roter Stern Belgrad zwar zufrieden mit der Leistung, nicht aber mit dem Resultat. 
YB-Trainer Gerardo Seoane ist nach dem Hinspiel gegen Roter Stern Belgrad zwar zufrieden mit der Leistung, nicht aber mit dem Resultat. 
Bild: Keystone

Trotz spielerischen Vorteilen und zahlreichen Torchancen kommt YB im Hinspiel gegen Roter Stern Belgrad nicht über ein Unentschieden hinaus. Dennoch herrscht bei den Bernern für das Rückspiel Zuversicht.

Die Young Boys sind in den Playoffs zur Champions League gegen Roter Stern Belgrad über weite Strecken die bessere Mannschaft und haben genug Chancen, als Sieger aus dem Hinspiel hervorzugehen. 27:13 Torschüsse, 65 Prozent Ballbesitz und eine Quote von 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe belegen die spielerischen Vorteile auf Berner Seite – schlussendlich zählen im Fussball aber bekanntlich die Tore.

Auf gegnerischer Seite macht ihnen diesbezüglich vor allem einer einen dicken Strich durch die Rechnung: Torwart Milan Borjan. «Der Goalie musste einiges parieren heute, er hat das sehr gut gemacht», lobt Teleclub-Experte Pascal Zuberbühler den 31-Jährigen nach der Partie. Gleichzeitig soll das aus Schweizer Sicht Mut machen: «Aber da sieht man, dass YB eigentlich auf dem richtigen Weg ist. (…) Es hat eigentlich alles gepasst. Das heisst, dass man auch auswärts so auftreten kann», sagt Zuberbühler.

Seoanes Ärger über den zweiten Gegentreffer

YB-Trainer Gerardo Seoane spricht nach der Partie von einer guten Leistung. «Ich kann der Mannschaft nicht grosse Vorwürfe machen – was Persönlichkeit, Wille und das Kreieren von Torchancen betrifft. Sicher müssen wir uns vorwerfen lassen, zu wenig effizient gewesen zu sein. Bei über 20 Torschüssen und fünf bis sechs hochkarätigen, wäre sicher frühzeitig das 2:0 möglich gewesen. Das ist ungenügend», spricht Seoane Klartext.

Ausserdem hadert der 40-Jährige mit dem verschlafenen Start in die zweite Halbzeit. «Vor allem das zweite Tor ärgert mich, da wir uns in der Pause einige Sachen vorgenommen haben und kurz danach das 1:2 bekommen.» Das habe natürlich auch mit dem starken Gegner zu tun. Aber: «Wir müssen sicher nochmals aufarbeiten, wieso zwei, drei Situationen ihnen klare Konterchancen ermöglichten», sagt Seoane im Interview mit «Teleclub».

Hoarau als Lichtblick

Positiv ist mit Sicherheit die Rückkehr von Stürmer und Lebensversicherung Guillaume Hoarau, der mit seiner ersten Ballberührung vom Penaltypunkt aus für den 2:2-Ausgleich sorgt. «Mit seiner Präsenz schüchtert er den Gegner ein in den Luftduellen. Er weiss, wo der Ball hingeht, er riecht das natürlich. Er hat die Ruhe und die Klasse beim Penalty, den muss man auch immer noch zuerst machen«, gibt es viel Lob vom Trainer.

Seoane weiss allerdings auch, dass der Franzose noch nicht der alte ist. «Man hat bei ihm schon gemerkt, dass er drei Wochen nicht mittrainierte. Das war am Limit von der Einsatzzeit her, er musste während diesen 20 Minuten sicher beissen. Aber er gibt der Mannschaft Sicherheit.»

Sicherheit, die YB im schwierigen Rückspiel in Belgrad gut gebrauchen kann – wenn irgendwie möglich länger als 20 Minuten.



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