Zürich
Die Young Boys spielten in der Europa League zum dritten Mal in Folge unentschieden. Dank einer guten Leistung kamen sie beim Gruppen-Favoriten Dynamo Kiew zum 2:2.
Auf den ersten Europacup-Auswärtssieg seit dem Spätherbst 2015 müssen die Young Boys weiter warten. Doch das Remis in Kiew ist als Erfolg zu werten, zumal die Berner den Punkt in den letzten Spielminuten in Unterzahl verteidigen mussten, nachdem der Ivorer Sekou Sanogo die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Sanogos Landsmann Roger Assalé hatte YB zweimal in Führung geschossen: in der 17. Minute mit dem 1:0 und sechs Minuten vor der Pause mit dem 2:1. Den Ukrainern gelang in der 49. Minute das 2:2.
Nicht mal drei Monate lag der letzte Auftritt der Young Boys in Kiew zurück. Damals Ende Juli, in der 3. Qualifikationsrunde für die Champions League, hatten die Berner erlebt wie viel Klasse der ukrainische Meisterschafts-Zweite besitzt, aber auch wie rasch er die Konzentration verlieren kann. Daran hat sich trotz des Abgangs von Starspieler Andrej Jarmolenko zu Dortmund in den letzten Wochen nichts geändert. Dynamo bewegte sich auch im dritten Saisonduell mit YB zwischen Brillanz und Fahrlässigkeit.
Das 1:1 in der 34. Minute war ein Muster von Dynamos Offensivstärke. Mit einem Sprint im Mittelfeld und einem Doppelpass hebelten Witali Bujalski und der ehemalige Basler Derlis Gonzalez die gesamte YB-Abwehr aus. Dieumerci Mbokani musste nur noch ins leere Tor einschieben. Dass der Kongolese dies wohl aus einer Abseitsposition tat, war für die Berner ärgerlich. YB hatte allerdings auch verschiedentlich Glück, etwa in der 28. Minute als Gonzalez freistehend nur den Pfosten traf oder Mitte der zweiten Halbzeit als Junior Moraes den Berner Aussenverteidiger Kevin Mbabu anschoss.
Mutige Young Boys
Oft standen die Young Boys unter Druck, oft widersetzten sie sich den Angriffen gekonnt. Sie hatten auch den Mut und den Spielwitz, um kraftvoll Richtung gegnerisches Tor zu stürmen, wenn sich denn die Chance bot. Und das war nicht selten der Fall, weil die Gastgeber zwar mit viel Inbrunst angriffen, aber auch Räume für Konter boten und nicht immer mit letzter Konsequenz ihre Arbeit ohne Ball verrichteten. Assalé kam zweimal freistehend im Strafraum zum Abschluss und traf zweimal.
Das temporeiche Spiel war geprägt von vielen Torszenen. Im Mittelfeld spielte sich wenig ab. Beide Mannschaften gingen Risiken ein. Die Young Boys versteckten sich nicht und kassierten das 2:2 vielleicht auch etwas aus Übermut. Ein Konter von Kiew nach einem eigenen Eckball konnte Christian Fassnacht nur mit einem Foul stoppen. Den folgenden Freistoss verwertete Mykola Morosjuk zum 2:2.
Mit dem dritten Remis in Folge bleibt den Super-League-Leader gut im Rennen um die Qualifikation für die K.o.-Runde. Weiter geht es für die Mannschaft von Adi Hüter in zwei Wochen. Dann dürfen die Young Boys daheim gegen Dynamo Kiew antreten. Anfang August, als sie Kiew eliminierten, hatten die Berner die Ukrainer im Stade de Suisse 2:0 geschlagen. Das Ähnliches drei Monate später möglich ist, haben sie in Kiew bewiesen.
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