Vor dem Topspiel heute Freitag gegen Bayern München (20:15 Uhr live auf «blue Sport») gibt Gladbachs lange verletzter Hoffnungsträger Denis Zakaria ein ausführliches Interview.
Der 24-jährige Mittelfeldspieler im Dienste von Borussia Mönchengladbach legte eine steile Karriere hin. Über Servette und YB landete er 2017 in Gladbach. Dort hat sich der Mittelfeld-Puncher längst zur unverzichtbaren Stammkraft gemausert. «Es lief schon alles sehr, sehr schnell. Das ist schon verrückt», meint Zakaria gegenüber «Sport1».
Sein Trainer Marco Rose hielt mehrfach fest: «Denis ist unser wichtigster Spieler.» Doch erst Ende November kehrte sein Schlüsselspieler nach langer Absenz ins Team zurück. Unmittelbar vor dem Lockdown verletzte Zakaria sich bei einem Zusammenprall mit seinem Torhüter Yann Sommer am Knie.
«Während meiner langen Verletzungspause hatte ich viel Zeit, um nachzudenken und die Dinge zu reflektieren. Ich habe gemerkt, wie schnell alles vorbei sein kann. Eine Verletzung kann zum Ende führen. Ich habe mir vorgenommen, noch mehr auf meinen Körper zu hören und die Zeit als Profi noch mehr zu geniessen», so der 28-fache Internationale.
Fr 08.01. 20:15 - 23:30 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: Borussia M'gladbach - FC Bayern München
Event ist beendet
Es sei sehr schwer, nach neunmonatiger Verletzungspause wieder sein Top-Niveau zu erreichen, meint der Genfer. «Es läuft bei mir noch nicht so, wie erhofft. Ich merke auf dem Platz, dass ich noch nicht der alte Zak bin. Ich arbeite aber hart an mir und bin sicher, dass er schon bald wieder für alle Leute zu sehen sein wird.»
Sein beeindruckender Marktwert (40 Millionen Euro) mache ihn stolz und gebe ihm Kraft, weiter hart an sich zu arbeiten. Zakaria kämpferisch: «Ich möchte dafür sorgen, dass diese Zahl in Zukunft noch grösser wird.»
Ausgerechnet Bayern München als nächste Station?
Nun wartet mit Bayern gleich der amtierende Triple-Sieger auf sein Team. Doch für Zakaria ist klar: «Wir wollen auch gegen Bayern gewinnen! Dazu brauchen wir eine absolute Top-Leistung. Wir alle wissen, dass Bayern momentan das Mass aller Dinge ist. Wir haben aber schon oft gezeigt, dass wir gegen sie gute Spiele machen können.»
Seine Bilanz gegen die Bayern darf sich sehen lassen. In fünf Spielen hat er bisher dreimal gewonnen. Es sei immer – neben der Qualität, die man auf den Platz bringt – auch eine Willensfrage. Sie seien eine gute Mannschaft und hätten viel Selbstvertrauen, konstatiert Zakaria. Besonders vor Kimmich («zurzeit der beste Mittelfeldspieler der Welt») hat er grössten Respekt. Brisant ist, dass der Schweizer selbst auf dem Einkaufszettel des Gegners stehen soll. Vor wenigen Monaten hat Zakaria schon mal den Berater gewechselt («Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich in diesem Bereich eine Veränderung brauche»).
In der Königsklasse gegen Man City
Doch noch ist nichts fix. «Ich habe mit niemandem über einen Wechsel gesprochen. Ich bin zu 100 Prozent auf Gladbach fokussiert und habe noch anderthalb Jahre Vertrag», stellt Zakaria klar. Seine Zukunft liegt aber nicht in Nordrhein-Westfalen: «Ich habe schon als junger Spieler davon geträumt, mal für einen der grössten Vereine der Welt zu spielen. Um das irgendwann zu erreichen, muss ich hier in Gladbach hart arbeiten.»
Neben seiner Gesundheit wünscht er sich mit seiner Borussia erneut die Qualifikation für die Champions League zu schaffen. In der Königsklasse treffen die Fohlen im Achtelfinal auf Manchester City. Ein weiterer Klub, der an Zakaria interessiert sein soll. Wen wundert's!