Mit einem nicht für möglich gehaltenen Sturmlauf gewann der FC Zürich den Cup-Viertelfinal gegen Thun 4:3. Noch nach 85 Minuten führten die Berner Oberländer 3:1.
In der Geschichte des Schweizer Cups gab es auf dem Platz Zürich nur einen Match, der es in Bezug auf die Dramatik in der Schlussphase mit dem Spiel vom Mittwoch aufnehmen kann. Es ist das unvergessliche 6:5 nach Verlängerung, mit dem die Grasshoppers im März 2004 im Hardturm im Halbfinal den Stadtrivalen besiegten.
Diesmal ist der FCZ im Letzigrund als Sieger nach einer schwer zu übertreffenden Schlussphase hervorgegangen. Die Spieler von Trainer Uli Forte hatten in der ersten Halbzeit derart matt, lustlos und lethargisch gewirkt, dass ihnen keine derartige Steigerung zuzutrauen war.
Die Zürcher waren danach aber in der ganzen zweiten Hälfte überzeugend. Im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten, in denen sie nie eine reelle Chance herausgespielt hatte, liessen sie Angriff um Angriff rollen, sodass das Anschlusstor von Moussa Koné schon nach 50 Minuten verdient und logisch war. Die Zürcher liessen sich auch nicht beirren, als Stürmer Simone Rapp nach 77 Minuten einen der wenigen Konter mit seinem zweiten Tor des Abends zum 3:1 abschloss.
Danach kamen die fulminanten letzten zehn Minuten der Zürcher. In dieser Phase zeigte sich, wie wichtig der nie aufgebende Stürmer Michael Frey für die Mannschaft ist. Der Münsinger stellte - wie Thuns Rapp beim 0:2 in leichter Offsideposition stehend - mit einem Kopfball auf Freistoss von Roberto Rodriguez den erneuten Anschluss her. In der vierten Minuten der Nachspielzeit traf er mit einem satten und platzierten Flachschuss aus 18 Metern zum 4:3. Dazwischen hatten die Thuner das 3:3 ganz auf ihre Kappe nehmen müssen. Keiner von ihnen hatte Verteidiger Rasmus Thelander in den Strafraum begleitet, sodass der Däne unbedrängt zum Kopfball kam und traf.
Aus der Sicht der Thuner war der Match eine überspitzte Version ihres Meisterschaftsspiels beim FCZ zu Beginn der Saison. Damals hätten sie bis weit in die zweite Halbzeit 2:0 oder 3:0 statt nur 1:0 führen können. Am Schluss siegte Zürich 2:1. Michael Frey war auch damals der Hauptakteur.
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