Wieder muss ein 3:0 herRoma will das zweite Wunder: «Müssen daran glauben»
SDA
2.5.2018 - 05:03
Im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Liverpool muss die AS Roma ein Dreitore-Defizit wettmachen – wie im Viertelfinal gegen Barcelona. Auch deshalb geben sich die Römer kämpferisch.
2:5 verlor die AS Roma vor einer Woche an der Anfield Road, und es hätte noch viel schlimmer ausgehen können. Nur dank zwei späten Treffern von Edin Dzeko und Diego Perotti öffnete sich den Italienern noch ein Türchen. Die Chancen auf den ersten Finaleinzug seit 34 Jahren sind gering, doch die Hoffnung lebt. «Wir müssen daran glauben und mit dieser Mentalität, diesen Fans und dieser Leidenschaft ein neuerliches Wunder schaffen», erklärte Roms Coach Eusebio Di Francesco vor dem Rückspiel.
Kaum einer würde wohl noch einen Cent auf die Römer setzen, wäre da nicht diese spezielle Vorgeschichte – jene der Comeback-Künstler, die in der Runde zuvor gegen den FC Barcelona mit einem nicht für möglich gehaltenen 3:0 ein 1:4 wettmachten. Allzu grossen Illusionen geben sich Roms Protagonisten gleichwohl nicht hin. «Liverpool ist ein richtig gefährliches Team, das dir sofort wehtun kann, sobald du ihm einen Zentimeter lässt», befand Di Francesco. Auch Sportdirektor Monchi warnte: «Liverpool zu schlagen ist schwieriger als Barcelona zu schlagen.»
Sorgen bereitet den Römern ihr ehemaliger Stürmer Mohamed Salah, der seit dieser Saison in Liverpooler Diensten steht und von der britischen Spielervereinigung und den Sportjournalisten gerade zum Fussballer des Jahres gewählt worden ist. «Sein Talent ist angeboren, und jetzt hat er ein unglaubliches Selbstvertrauen», sagte Roma-Goalie Alisson Becker in der «Gazzetta dello Sport» über den Ägypter. «Aber wenn wir als Team spielen, können wir ihn stoppen.» Im Hinspiel hat das nicht funktioniert.
Unruhe zur Unzeit bei Liverpool
Liverpool hat jedenfalls beste Karten, nach elf Jahren wieder in den Final einzuziehen. «Wir haben die Basis dafür geschaffen, jetzt müssen wir es zu Ende bringen», sagte Jürgen Klopp. Kurz vor dem Duell wurde die Ruhe bei den Engländern allerdings gestört. Co-Trainer Zeljko Buvac, seit Mainzer Zeiten ein treuer Weggefährte und guter Freund Klopps, zog sich überraschend zurück.
Offiziell hiess es, der 56-jährige Buvac nehme eine «persönliche Auszeit bis zum Saisonende». Aber warum gerade jetzt vor diesem wichtigen Match? Der Klub hielt sich dazu bedeckt, auf der Website wurde die Auszeit nicht mal erwähnt. Buvac bleibe Angestellter des FC Liverpool, hiess es in britischen Medien.
Der Boulevard spekulierte am Dienstag weiter über einen heftigen Zoff zwischen den langjährigen Gefährten. Allerdings sollen sich die beiden auch früher schon ab und an heftig gestritten haben. Immer gab es eine Versöhnung. Der «Guardian» nannte die Angelegenheit eine «erhebliche Störung», die Zeitung «Independent» schrieb von «schrecklichem Timing». Dass das grosse Ziel dadurch ernsthaft gefährdet ist, glaubt aber kaum jemand.