Die Rollstuhlfahrer Marcel Hug und Manuela Schär erreichen an den Paralympics in Tokio souverän die Finals über 1500 m vom Dienstag.
Hug liess sich vom schnell startenden Japaner Tomoki Suzuki mitziehen, ehe er auf der Schlussrunde attackierte und die Führung bis ins Ziel nicht mehr abgab. «Mit Gold über 5000 m nehme ich ein gutes Gefühl mit», sagte er, «ich bin sehr optimistisch, dass ich wieder um die Medaillen mitfahre».
Manuela Schär musste sich in ihrem Vorlauf gar ein wenig zurückhalten, um nicht übermütig zu werden. «Im Schlussspurt war die Verlockung gross, um mitzuhalten, aber die Vernunft hat gesiegt», sagte sie nach ihrem 2. Platz. Die Kraft braucht sie am Dienstag, wie Hug ist das Ziel auch für sie klar: eine Medaille. Im ersten Vorlauf über 1500 m hatte Patricia Eachus den Final als Fünfte verpasst.
Auch die Schützin Nicole Häusler schaffte es in der Qualifikation mit dem Luftgewehr (10 m stehend) nicht in den Final der Top 8. Sie kam mit dem permanenten Wechsel von Sonne und Schatten in der Schiesshalle nicht zurecht und wurde 20.
Durch ihre Multiple Sklerose ist der Sehnerv entzündet, was sie sehr empfindlich bei abrupt wechselnden Lichtverhältnissen macht, und genau das war am Montag massiv der Fall. Häusler hat am Mittwoch im Liegend-Wettbewerb mit dem Luftgewehr eine zweite Chance. Für dann ist Regen angesagt, was zumindest für gleichmässige Lichtverhältnisse sorgen wird.
Nora Meister schwamm über 50 m Delfin ihr zweites Rennen, in 41,97 Sekunden verpasste sie ihre persönliche Bestzeit nur um zwei Zehntel. Für den Final reichte das nicht, doch liegt ihr Hauptaugenmerk auf den 400 m Crawl vom Donnerstag – hier hat sie im vergangenen Mai den Weltrekord aufgestellt. «Ich fühle mich wohl im Aquatics Centre», sagte Meister. Wie die 50 m Crawl diente ihr Einsatz am Montag vor allem als Vorbereitung auf die Paradestrecke.