Trotz der horrenden Schulden in Milliardenhöhe träumt der FC Barcelona schon wieder von glorreichen Zeiten. Präsident Joan Laporta kündet grosse Investitionen an. Weil er weiterhin an die Super League glaubt?
«Schon bald werden wir die Auferstehung Barças erleben. Wir werden wieder der beste Verein der Welt werden und die beste Mannschaft der Welt haben», sagt Laporta in der spanischen Zeitung «Sport». Es sind mutige Töne für einen Verein, der seit Monaten immer weiter dem Abgrund entgegenschlittert.
Das Projekt «Espai Barça» soll die Katalanen wieder auf Kurs bringen, meint Laporta. Der FC Barcelona soll «wieder lebendig und ein weltweiter Massstab» sein. Deswegen will der Verein in den kommenden Jahren unglaubliche 1,5 Milliarden Euro investieren.
Mit dem Geld soll unter anderem das legendäre Camp Nou renoviert werden, für dessen Ausbau auf 110'000 Zuschauerplätze rund 600 Millionen Euro fällig werden. Auch das Stadion der Barça-Frauen und die Halle der Handballer und Basketballer soll erneuert werden.
Super League bleibt im Hinterkopf
Doch wie soll das gehen, wenn der Verein doch einen Schuldenberg in Höhe von rund 1,35 Milliarden Euro hat? Laporta will die Klub-Mitglieder hinter sich bringen und hofft auf eine Genehmigung für das Projekt «Espai Barça». Zwischen den Zeilen bedeutet das wohl, dass der Präsident den Mitgliedern die europäische Super League schmackhaft machen will. Denn diese Idee ist offenbar längst nicht vom Tisch.
«Die Super League liegt nicht auf Eis, ganz im Gegenteil, sie ist quicklebendig und es finden Gespräche statt», sagt Laporta. Eine andere Option sei der Deal mit der Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners, dem sich Barça – wie auch Real Madrid und Atlético – verweigert hatte, weil man sich dann langfristig an La Liga binden und endgültig auf die Idee einer Super League verzichten müsste. Laporta: «Wenn sie das Projekt neu aufsetzen, schauen wir es uns noch einmal an.»
