Wie damals in Dortmund Dembélés Barça-Abenteuer droht wie damals in Dortmund in einer Schlammschlacht zu enden

Von Jan Arnet

19.1.2022

Ousmane Dembélés Vertrag in Barcelona läuft im Sommer aus.
Ousmane Dembélés Vertrag in Barcelona läuft im Sommer aus.
Bild: Getty

Im Sommer 2017 streikte sich Ousmane Dembélé erfolgreich beim BVB weg. Jetzt hat der FC Barcelona seine Probleme mit dem Franzosen. Dembélés Berater geht nun aber in die Gegenoffensive und attackiert die Katalanen.

Von Jan Arnet

Seit viereinhalb Jahren steht Ousmane Dembélé nun schon in Barcelona unter Vertrag. Die monströse Ablösesumme, die sich durch diverse Nachzahlungen auf mittlerweile 140 Millionen Euro erhöht hat, konnte der Flügelspieler nie richtig rechtfertigen. Auch in dieser Saison nicht. In elf Saisoneinsätzen schoss Dembélé nur ein Tor und gab zwei Assists.

Viel mehr sorgten in den vergangenen Monaten und Jahren seine zahlreichen Verletzungen immer wieder für Stirnrunzeln, da der 24-Jährige auch nicht als der professionellste Fussballprofi gilt.

Schon 102 Spiele verpasste Dembélé seit seiner Ankunft im August 2017 – das sind hochgerechnet zwei ganze Saisons. Trotzdem will Barcelona den Vertrag mit seinem Sorgenkind unbedingt verlängern. Aus gutem Grund, denn im Sommer läuft der Vertrag des Weltmeisters von 2018 aus, Dembélé kann dann ablösefrei wechseln.

Irrwitzige Forderungen

Doch bislang konnten sich die beiden Parteien nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Weil die Spielerseite offenbar gewaltige Forderungen stellt. Medienberichten zufolge soll Dembélé alleine für die Unterschrift unter einen neuen Vertrag bis zu 40 Millionen Euro verlangen. Zusätzlich fordert er offenbar 40 Millionen Jahresgehalt bei einem Fünfjahresvertrag – bis 2027 wären dies 200 Millionen.

Die finanziell arg gebeutelten Katalanen können da nur mit dem Kopf schütteln. Spanische Medien berichten, dass Barça Dembélé nun droht, ihn bis im Sommer auf die Tribüne zu setzen, sollte er das Angebot des Klubs nicht annehmen. Auch ein Ultimatum soll der Klub dem Flügelspieler gestellt haben.

Dembélés Berater Moussa Sissoko bestätigt die Berichte gegenüber «RMC Sport» und sagt: «Wenn Barcelona reden will, hätten sie versuchen können, sich mit uns an einen Tisch zu setzen. Es gibt keine Gespräche, sondern Drohungen, dass er nicht mehr spielen wird. Und das ist verboten.» Sissoko droht Barça sogar, rechtliche Schritte einzuleiten. «Wir werden die Rechte von Ousmane Dembélé gegebenenfalls geltend machen.»

«Die Wahrheit muss gesagt werden»

Solche Drohungen könne man nicht akzeptieren, so der Agent weiter: «Das funktioniert bei Leuten wie uns nicht. Vielleicht funktioniert es bei Beratern, die mit dem FC Barcelona verbündet sind. Das ist bei mir nicht so.» Er vertrete lediglich die Interessen eines Spielers. «Wir sind auch nicht hier, um die Debatten in den sozialen Medien anzuheizen. Aber die Wahrheit muss gesagt werden.»

Es stimme zwar, dass sie anspruchsvolle Forderungen hätten, sagt Sissoko, «aber wir haben bereits gezeigt, dass Ousmanes Vereinswahl nicht vom Geld diktiert wurde, sonst wäre er nicht hier». Angeblich hätten Manchester United und Real Madrid Dembélé im Sommer 2017 mit lukrativeren Verträgen gelockt.

Ob sich die beiden Seiten doch noch finden werden oder Dembélé die Katalanen – vielleicht schon im Winter – verlassen wird, steht weiter in den Sternen. Laut Berater Sissoko sei ein Verbleib seines Klienten in Barcelona jedenfalls trotz der angespannten Lage noch nicht vom Tisch. «Es ist nichts entschieden. Aber die Barça-Chefs sind auf dem besten Weg, Ousmane zu verlieren.»

Man darf gespannt sein, ob Dembélé am Wochenende im Barcelona-Kader stehen wird oder nicht. So oder so: Barças Gastspiel bei Deportivo Alaves siehst du am Sonntag wie gewohnt live auf blue Sport.