Barça-Präsident Joan Laporta unterstellte Real Madrid eine intime Nähe zu den Machtträgern im spanischen Fussball. Die Königlichen schlagen nun zurück – und erteilen eine Geschichtslektion.
Am Montag wehrte sich Barça-Präsident Joan Laporta gegen die Korruptionsvorwürfe gegen seinen Klub. Der 60-Jährige holte in seiner 35-minütigen Rede zum Gegenschlag aus. Neben Liga-Boss Javier Tebas attackierte Laporta auch den grossen Rivalen Real Madrid.
«Wir sprechen über einen Verein, der historisch eng mit der politischen, finanziellen und sportlichen Macht verbunden ist. Seit sieben Jahrzehnten und fast ohne Unterbrechung sind die Präsidenten der Schiedsrichterkommission ehemalige Direktoren oder Spieler von Real Madrid, manchmal sogar beides gleichzeitig», hielt der Barça-Boss fest.
Und weiter: «70 Jahre lang wählten Spieler, Direktoren und Fans von Real Madrid also die Schiedsrichter aus, die auf dem Spielfeld Entscheidungen zu treffen hatten. Jeder weiss, dass Real Madrid ein Verein ist, der historisch von Schiedsrichterfehlern bevorteilt wurde. Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart.»
«Dass Real Madrid sich in diesem Fall als Opfer von sportlicher Korruption darstellt, ist ein Akt von höchstem Zynismus.»
Real deutet Franco-Nähe bei Barça an
Die Königlichen liessen sich die Kritik von Joan Laporta nicht gefallen. Nur wenige Stunden später hatte die Social-Media-Abteilung eine Antwort parat. Im Video werden Laportas Aussagen kommentiert. Die Einstiegs- und Ausstiegsfrage lautet: «Wer ist der Klub des Regimes?»
«Wer ist der Klub des Regimes?»
Auf den Archiv-Aufnahmen wird Barcelonas Verbindung mit dem Franco-Regime im frühen 20. Jahrhundert thematisiert. So habe der FC Barcelona Franco mit Medaillen geehrt und ihn zum Ehrenmitglied gemacht. Ausserdem habe er den Verein gleich drei Mal vor dem Konkurs bewahrt. Während Barça unter Francos Generalissimus acht Meisterschaften und neun Mal im Pokal triumphieren konnte, habe es bei Real 15 Jahre gedauert, bis man die Liga habe gewinnen können.
Ausserdem habe Real Madrid im Bürgerkrieg (1936 bis 1939) grosse Opfer erlitten. So seien Spieler verhaftet, ins Exil geschickt oder gar ermordet worden. Fazit des Videos: Der Diktator und ehemalige spanische Staatschefs hatte viel Sympathie für den katalanischen Verein übrig – und umgekehrt.
Zwischen den beiden grossen spanischen Klubs findet nun also eine Schlammschlacht statt, welche die dunklen Jahre des Landes zur Sprache bringt. Wie Laporta & Co. auf die neuste Eskalationsstufe reagieren, wird man wohl in Kürze sehen.
Real Madrid peilt währenddessen seinen 15. Champions-League-Triumph an. Am Dienstagabend ist das Team von Carlo Ancelotti in London im Einsatz. Der Titelverteidiger geht gegen Chelsea mit einem 2:0-Vorsprung ins Rückspiel. Ob die Königlichen ins Halbfinale vorstossen können, siehst du live auf blue TV ab 21 Uhr.
Di 18.04. 19:55 - 01:00 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: Chelsea FC - Real Madrid CF
Event ist beendet