Der FC Barcelona hat Liga-Präsident Javier Tebas öffentlich aufgefordert, von seinem Amt zurückzutreten. Zuvor hatte ihn eine katalanische Zeitung beschuldigt, bei der Staatsanwaltschaft falsche Dokumente eingereicht zu haben.
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- Der FC Barcelona hat den Rücktritt des La Liga-Chefs Javier Tebas gefordert.
- Gemäss einem Bericht hat Tebas falsche Dokument eingereicht, um dem Verein zu schaden.
- Tebas dementiert die Vorwürfe und verlangt eine Richtigstellung.
Der FC Barcelona hat den Präsidenten der spanischen Liga, Javier Tebas, öffentlich aufgefordert von seinem Amt zurückzutreten, nachdem in der Zeitung La Vanguardia eine Anschuldigung erhoben wurde.
«La Vanguardia» fuhr am Montag schweres Geschütz auf: «Tebas lieferte der Finanzbehörde einen falschen Beweis», titelte die katalanische Zeitung. So habe der Liga-Präsident der Staatsanwaltschaft im Fall «El Caso Negreira» falsche Beweise vorgelegt.
Der FC Barcelona hat 17 Jahre Zahlungen an ein Unternehmen von Enríquez Negreira überwiesen. Dieser war jahrelang Vizepräsident des Schiedsrichterkomitees. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eingeleitet. Barça-Präsident Joan Laporta dementierte die Vorwürfe und betonte: «Wir haben nie Schiedsrichter bestochen.»
Barcelona mit öffentlicher Breitseite
Nun schlug der FC Barcelona zurück im Duell. Der Klub veröffentlichte ein ausführliches Statement auf seiner Klubseite. «Der FC Barcelona möchte seine tiefe Empörung, Wut und Bestürzung zum Ausdruck bringen», heisst es in der Einleitung.
Der Klub fühle sich als «Opfer einer Medienkampagne», die von La Liga «hinter den Kulissen angeheizt» werde. Es sei nicht das erste Mal, dass der Liga-Präsident medial versuche, dem Klub zu schaden, heisst es weiter. «Aber im Gegensatz zu seinem üblichen Unsinn hätten wir uns nie vorstellen können, dass er versuchen könnte, unseren Verein mit falschen Beweisen zu belasten.»
«Angesichts seiner Besessenheit, den FC Barcelona zu verfolgen, und seiner offensichtlichen Abneigung gegen unseren Klub, verstehen wir, dass der derzeitige Präsident von La Liga seine Bemühungen fortsetzen wird, unserem Klub zu schaden», halten die Blaugrana fest.
Und weiter: «Allein schon wegen dieser Tatsache, dass er sich Befugnisse anmasst, die ihm nicht zustehen, aber auch aus Gründen der Würde und des Respekts für das Amt des Präsidenten von La Liga, sollte Herr Tebas von seinem Amt zurücktreten.»
Tebas wehrt sich auf Twitter
Die Forderung nach Tebas' Rücktritt ist auch eine Retourkutsche. So hat Tebas nach den Enthüllungen im Fall Negreira Barça-Boss Laporta aufgefordert zu demissionieren, falls dieser die Vorwürfe nicht entkräften könne.
Tebas selbst reagierte auf Twitter auf die Anschuldigungen. «Die Schlagzeile von La Vanguardia ist FALSCH», schrieb der 60-Jährige. Er fordert zudem eine öffentliche Richtigstellung der Vorwürfe.
Wie die Schlammschlacht zwischen den Streitparteien ausgeht, wird man sehen. Klar ist, dass der Liga-Präsident und Barça mit Boss Laporta schon seit Langem das Kriegsbeil ausgegraben haben. Bei der letzten Auseinandersetzung ging es um Barça-Juwel Gavi, dem der Status als Spieler der ersten Mannschaft aberkannt wurde. Oft war auch die finanzielle Situation der Katalanen ein Streitpunkt. Tebas selbst ist ebenfalls nicht unumstritten. Speziell seine Rolle bei den Verhandlungen um den Verkauf der TV-Rechte wird von vielen Fussball-Fans kritisch gesehen.