Weil er das «falsche» Trikot trug Ultras gehen auf krebskranken Jungen los – Frankreich entsetzt

dpa/lih

5.6.2023 - 20:04

Chaoten des AC Ajaccio haben beim Spiel gegen Olympique Marseille einen achtjährigen Jungen angegriffen.
Chaoten des AC Ajaccio haben beim Spiel gegen Olympique Marseille einen achtjährigen Jungen angegriffen.
IMAGO/Sipa USA

Fussball-Fans attackieren in Frankreich einen krebskranken Jungen. Auch Präsident Macron meldet sich daraufhin zu Wort.

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  • Chaoten des französischen Ligue-1-Klubs AC Ajaccio haben am vergangenen Samstag beim Spiel gegen Olympique Marseille einen achtjährigen Jungen angegriffen.
  • Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reagierte auf den Vorfall und fordert harte Sanktionen.

Beim Spiel der französischen Ligue 1 zwischen AC Ajaccio und Olympique Marseille vom vergangenen Samstag, haben Chaoten der AC Ajaccio einen achtjährigen Jungen angegriffen. Frankreich hat entsetzt auf den Angriff des krebskranken Jungen und seine Familie reagiert. Präsident Emmanuel Macron forderte am Montag klare und harte Sanktionen für die Angreifer.

Der angegriffene Junge, Kenzo, ist ein bekennender Fan von Olympique Marseille. Auf seinem Twitter-Profil sind mehrere Beiträge zu sehen, wie er mit den Spielern seiner Lieblingsmannschaft auf einem Foto posiert.

Die Mutter des Jungen sagte über den Vorfall: «Kenzo wurde auf eine Eisenstange gestossen, und sie fragten seinen Vater nach seinem OM-Trikot. Dann haben sie ihm zwei Faustschläge verpasst», wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete.

«Sehen Sie nicht, dass es ein krankes Kind ist, ein Kind, das Krebs hat, lasst es in Ruhe», habe sie den Angreifern zugerufen. Der an einem Gehirntumor erkrankte Junge und seine Eltern trugen am Samstag alle OM-Trikots, weshalb sie von den Korsika-Fans im Stadion der Inselhauptstadt angegriffen wurden.

AC Ajaccio: «Selbst die extremste Dummheit kann diese Verhaltensweisen nicht entschuldigen»

Der korsische Club verurteilte den Angriff auf Kenzo aufs Schärfste. «Diese Individuen repräsentieren in keiner Weise die Werte unseres Clubs und unserer Insel», hiess es in einer Mitteilung. «Selbst die extremste Dummheit kann diese Verhaltensweisen nicht entschuldigen.» Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra hat inzwischen mit Kenzo telefoniert, es handele sich um inakzeptable Gewalt, die bestraft werden müsste, sagte die Ministerin am Montag.