Eklat in der Formel 2Eklat in der Formel 2: Haas-Nachwuchsfahrer rammt Teamkollegen absichtlich und telefoniert während der Fahrt
jar
10.7.2018
Formel-2-Pilot Santino Ferrucci sorgte am Wochenende gleich mehrfach für rote Köpfe. Nun wird der 20-Jährige buchstäblich aus dem Verkehr gezogen.
Er gilt als grosses Fahrertalent und soll in naher Zukunft ins Formel-1-Team von Haas integriert werden. In Sachen Disziplin hat Santino Ferrucci aber noch viel Luft nach oben. Am vergangenen Wochenende benahm er sich auf der Rennstrecke von Silverstone wie ein Kleinkind und sorgte gleich für mehrere Skandale.
Erst fuhr der US-Amerikaner seinem Trident-Teamkollegen Arjun Maini zweimal (!) ins Auto. Die Rennkommissare kamen nach einer Anhörung des Trident-Teams zum Urteil, dass beim Crash in der Auslaufrunde des Sprintrennens Absicht dahinter war. Die Video-Aufnahmen lassen nichts anderes vermuten.
Auch beim anderen Zwischenfall wurde Ferrucci für schuldig befunden. Er hatte seinen indischen Teamkollegen absichtlich von der Strecke gedrückt, nachdem dieser ihn überholt hatte. Die Rennleitung disqualifizierte den Nachwuchsfahrer im Nachhinein vom Sprintrennen, bei dem er als 14. ins Ziel kam. Ferrucci wurde auch zur Anhörung vorgeladen, tauchte aber nicht auf. Die Konsequenz: Der 20-Jährige wird für die nächsten vier Rennen gesperrt. Zusätzlich bekommt er eine Geldstrafe von 60'000 Euro aufgebrummt.
Doch damit nicht genug: Ein Technischer Delegierter hatte beobachtet, wie Ferrucci vom Fahrerlager in die Boxengasse gefahren ist – mit seinem Handy in der Hand! Schon alleine Geräte mit Funkverbindung ins Auto mitzunehmen, ist verboten. Den Handschuh auszuziehen und am Handy rumzuhantieren sowieso.
Ferrucci fiel schon in der Vergangenheit negativ auf. Medienberichten zufolge sollen er und sein Vater Teamkollege Maini immer wieder rassistisch beleidigt und ihn wegen seines indischen Akzents aufgezogen haben.
Der 20-Jährige hat sich mittlerweile öffentlich bei Maini und dem Trident-Team für sein Verhalten entschuldigt und verprochen, dass so etwas nie wieder vorkommen werde.
— Santino Ferrucci (@SantinoFerrucci) 9. Juli 2018
Ob das sein Team so durchgehen lässt? In einem Statement stellt sich Trident klar auf die Seite von Maini und lässt offen, ob Ferrucci noch einmal fürs Team an den Start gehen darf. «Die vertragliche Situation wird jetzt von unseren Anwälten behandelt. In den zwölf Jahren, in denen wir schon im Motorsport sind, ist niemals etwas Ähnliches passiert.»