Formel 1 Hamilton prangert Umweltsünden an – doch ist er selber ein Vorbild?

jar

16.10.2019

«Die Welt ist ein kaputter Ort», meint Lewis Hamilton.
«Die Welt ist ein kaputter Ort», meint Lewis Hamilton.
Bild: Getty

Formel-1-Superstar Lewis Hamilton prangert in einem emotionalen Instagram-Post Umweltsünden der Menschheit an. Doch müsste sich der Brite nicht zuerst selbst hinterfragen?

«Warum soll ich mir Gedanken machen, wenn die Welt so kaputt ist und es so aussieht, dass es den Leuten egal ist? Die Welt ist ein kaputter Ort», schreibt Lewis Hamilton am Dienstag in einem emotionalen Instagram-Post. Was der Formel-1-Weltmeister genau meint, ist noch immer nicht ganz klar. «Ich denke, er bezog sich dabei auf Umweltprobleme und nicht auf irgendetwas, das mit Motorsport zu tun hat», sagte Bradley Lord, der Leiter der Mercedes-Benz Motorsport Kommunikation, der Nachrichtenagentur «SID». Tatsächlich macht Hamilton auf Instagram immer wieder auf Umweltprobleme aufmerksam und prangert Vergehen gegen das Wohl der Tiere an.

Ausserdem lebt der Brite vegan. Und er fordert die Menschheit auf, es ihm gleich zu tun: «Es ist der einzige Weg, um unseren Planeten zu retten. Es ist so einfach gemacht: Du musst nur den Kopf einschalten.» Er habe selbst 32 Jahre gebraucht, um zu verstehen, welchen Einfluss er auf die Welt habe. Am Ende seines Posts fügt Hamilton noch an: «Ehrlich gesagt ist mir danach, alles aufzugeben.»

Die emotionalen Worte des Lewis Hamilton.
Die emotionalen Worte des Lewis Hamilton.
Bild: Instagram

Kündigt der Mercedes-Pilot, der kurz vor seinem sechsten WM-Titel steht, etwa seinen Rücktritt an? Womöglich ist Hamilton in den Sinn gekommen, dass er seinen grossen Erfolg und Reichtum der wahrscheinlich umweltschädlichsten Sportart der Welt zu verdanken hat. Für ein einziges Formel-1-Rennen verbraucht ein Fahrer rund 150 Liter Benzin. Gemäss Berechnungen des «Standard» ist der CO2-Ausstoss in einer Formel-1-Saison vergleichbar mit dem einer Stadt von 20'000 Einwohnern.

Hamilton ist als grosser Star der Motorsport-Königsklasse also nicht wirklich ein Vorbild, was Umwelt- und Klimaschutz anbelangt. Die Reisen der Teammitglieder und der Fans, der Streckenbau und sonstige Zusätze, welche eine Formel-1-Saison möglich machen, sind bestimmt auch nicht förderlich für die Umwelt. Natürlich kann Hamilton nicht für die Umweltsünden der Formel 1 verantwortlich gemacht werden. Doch er ist nun mal ein Teil davon – und verdient sich durch seine Erfolge eine goldene Nase. Laut «Forbes» hat er in seiner Karriere bereits 500 Millionen Dollar verdient – Sponsorenverträge noch nicht miteinberechnet.

Damit kann er sich auch das Jetset-Leben leisten, das er lebt. Auf Instagram sind neben den Umweltschutz-Posts eben auch zahlreiche Fotos zu sehen, die Hamilton beim Geniessen seiner Freizeit abbilden. Sein Privatjet brachte ihn schon um die ganze Welt. Und die neuesten und leistungsstärksten Sportautos bereiten dem Formel-1-Star natürlich auch grosse Freude. Dass diese PS-Monster von Elektromotoren angetrieben werden, darf bezweifelt werden.

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Benzino🔝 #amg #gtr

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WE HAVE TO DO MORE!!! #Repost @karmagawa ・・・ Repost from @savethereef URGENT CRISIS, Please Share: Bottled Water Drinkers Could Consume Up to 640,000 Microplastics a Year! A new report is finding that our water bottles are not safe from microplastic pollution. The Plus Plastic report by @orbmedia reveals how much plastic is in our favorite water bottles. More specifically, these plastics are called microplastics. According to the U.S. National Oceanic and Atmospheric Administration, microplastics are any type of plastic fragment that is less than five millimeters in length, and they are everywhere. Nestlé Pure Life was the brand with the most microplastics, about 10,390 particles per liter. Second worst was Indian bottled water provider Bisleri with 5,230 particles per liter. Thereafter, were Gerolsteiner (5,160), Aqua (4,713), Epura (2,267) and Aquafina (1,295). San Pellegrino was found to have the least amount of microplastics with a mere 74 per liter, followed by Evian (256), Dasani (335), Wahaha (731) and Minalba (863). So, Nestlé Pure Life drinkers could be consuming a staggering 640,024 microplastics a year. And the numbers aren't much better for other brands. Bisleri drinkers could be consuming up to 322,168 microplastics a year. Gerolsteiner (317,856), Aqua (290,321), Epura (139,647), Aquafina (79,772), Minalba (53,161), Wahaha (45,030), Dasani (20,636), Evian (15,770) and San Pellegrino (4,558). TRULY INSANE, WE MUST DO BETTER so please share this post with your followers and help us spread awareness about this URGENT issue before it gets even worse! #saveourseas #endplasticpollution #karmagawa #savethereef

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