Zürich
Lewis Hamilton war in Austin einmal mehr eine Klasse für sich und errang vor Sebastian Vettel den neunten Saisonsieg. In der WM-Wertung baute der Engländer damit die Führung auf 66 Punkte aus. Die Titelentscheidung dürfte am nächsten Sonntag fallen.
Zunächst eine "Taxifahrt" von Lewis Hamilton mit dem achtmaligen Olympiasieger Usain Bolt, danach die Vorstellung der 20 Fahrer durch den legendären Box-Ringsprecher Michael Buffer: Unmittelbar vor dem sechsten Grand Prix in Austin war den Zuschauern eine grosse Show mit reichlich Getöse geboten worden. Im Rennen selbst hielt sich das Spektakel mit Ausnahme der ersten und letzten Runden eher in Grenzen - zu überlegen war Lewis Hamilton im Mercedes.
"Ich liebe Druck. Das ist Part of the Game", sagte der Brite vor dem viertletzten Rennen der Saison. Früher als von vielen gedacht geriet der 32-Jährige dann tatsächlich unter Druck, schliesslich zog schon unmittelbar nach dem Start Sebastian Vettel in der ersten Kurve am WM-Leader vorbei. Die Freude des Deutschen im Ferrari währte jedoch nur bis zur sechsten Runde, denn bereits da riss Hamilton die Führung wieder an sich - und zog auf und davon. Vettel vermochte dem Tempo des Briten zu wenig entgegenzusetzen.
In Mexiko reicht Platz 5
Bereits am kommenden Wochenende, wenn die Formel 1 in Mexiko-City gastiert, wird Hamilton unter normalen Umständen der vorzeitige Gewinn des vierten WM-Titels nicht mehr zu nehmen sein; schon ein 5. Rang würde ihm hierfür im Autodromo Hermanos Rodriguez reichen. Zwar konnte er heuer nicht wie 2015 in Austin den letzten Schritt zum WM-Titel machen, die Freude Hamiltons war in Texas gleichwohl riesig. Er siegte bei der sechsten Austragung des Grand Prix auf dem Circuit of the Americas zum fünften Mal.
Die beiden Sauber-Fahrer Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein durften auf den Positionen 13 respektive 14 so weit vorne starten wie schon lange nicht mehr. Möglich gemacht haben dies Rückversetzungen diverser Konkurrenten. Für erstmaligen Punktezuwachs seit Ende Juni hat es gleichwohl auch in der texanischen Hauptstadt für die Hinwiler Equipe nicht gereicht. Der Schwede Ericsson klassierte sich im 15. Rang, der Deutsche Wehrlein musste das Rennen nach einem Rencontre mit Kevin Magnussen (Haas-Ferrari) wegen eines beschädigten Unterbodens nach wenigen Minuten aufgeben.
Mercedes nicht mehr einzuholen
Zum vierten Mal in Folge sicherte sich derweil Mercedes den WM-Titel der Konstrukteure. Drei Rennen vor Schluss sind die Silberpfeile von Ferrari, das in Texas für den Aufschub der Entscheidung mindestens 17 Punkte mehr als der Rennstall mit deutscher Lizenz hätte erringen müssen, in der Teamwertung nicht mehr einzuholen. "Wir wollen der erste Rennstall der Formel-1-Geschichte werden, der trotz massiven Regeländerungen seine Titel erfolgreich verteidigt", sagte der Mercedes-Teamchef Toto Wolff zuletzt in einem Interview mit der "NZZ". "Wir verbringen viel Zeit damit, darüber nachzudenken, welche Denkweise, welche Strukturen und Prozesse uns besser machen."
Den WM-Titel der Konstrukteure hat Mercedes drei Grands Prix vor Saisonende unter Dach und Fach gebracht, jener bei den Fahrern wird dank Hamilton folgen - wohl schon am nächsten Sonntag in Mexiko-City.
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