Jean Todt, Präsident des internationalen Automobilverbandes FIA, rechnet fest mit einem Neustart der Formel 1 – auch mit Zuschauern – noch in diesem Jahr.
«Ich glaube daran. Ich hoffe es, und wir brauchen es», sagte Todt in einem Interview des Fachportals «motorsport-total.com». Die Formel 1 pausiert derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie, die ersten neun geplanten Rennen der Saison wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben.
Für eine Wiederaufnahme sind auch Geisterrennen ohne Fans im Gespräch. «Das sind Möglichkeiten», sagte Todt. Auch eine Verlängerung des WM-Jahres in den Januar 2021 sei mit den Rechteinhabern diskutiert worden. «Es könnte kommerzielle Verträge geben, und es liegt an uns, der Behörde, Ja oder Nein zu sagen, aber es sieht nicht wahrscheinlich aus», sagte Todt.
Der 74-jährige Franzose war früher Ferrari-Teamchef und feierte mit Michael Schumacher fünf von dessen sieben WM-Titeln. Inzwischen macht sich Todt für eine verschärfte Budgetgrenze stark, die vor allem von der Scuderia noch abgelehnt wird.
Statt des für 2021 geplanten Ausgabenlimits von rund 160 Millionen Euro pro Jahr für jedes Team haben sich die Rennställe zwar bereits auf eine Absenkung auf rund 137 Millionen Euro verständigt. «Aber der vorgeschlagene Schritt ist noch immer nicht gross genug», sagte Todt. Im Gespräch ist eine schrittweise Reduzierung auf rund 110 Millionen Euro, um das drohende Aus kleinerer Rennställe zu verhindern. «Dramatisch wäre es, wenn wir in der Formel 1 zum Beispiel vier Teams verlieren. Ich hoffe wirklich, dass alle das grosse Gesamtbild im Auge behalten – und nicht nur auf sich selbst schauen», sagte Todt.