Der Chef des Automobil-Weltverbandes soll sich vor knapp einem Jahr in Saudi-Arabien in den Rennausgang eingemischt haben. Das berichtet die BBC. Eine weitere Angelegenheit mit vielen Fragezeichen.
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- Gegen den Präsidenten des Internationalen Automobilverbandes, Mohammed Ben Sulayem, wird wegen angeblicher Einflussnahme bei einem Formel-1-Rennen ermittelt.
- Der Vorwurf bezieht sich auf das Bemühen von Ben Sulayem, eine Zeitstrafe gegen den Aston-Martin-Piloten Fernando Alonso beim GP von Saudi-Arabien im März 2023 rückgängig zu machen.
- Die Gründe für die Einmischung und die Hintergründe der Ermittlungen bleiben unklar, und weder Ben Sulayem noch die FIA haben sich bisher dazu geäussert.
Einem Bericht der britischen BBC zufolge wird gegen den Präsidenten des Internationalen Automobilverbandes, Mohammed Ben Sulayem, wegen angeblicher Einflussnahme bei einem Formel-1-Rennen im vergangenen Jahr ermittelt. Laut dem Bericht soll sich die Ethikkommission der FIA, die ihren Sitz in Paris hat, damit beschäftigen. Mit einem Ergebnis der Untersuchung soll in vier bis sechs Wochen zu rechnen sein.
Ein Informant soll erklärt haben, dass sich der 62 Jahre alte FIA-Chef aus Dubai beim Grossen Preis von Saudi-Arabien am 19. März vergangenen Jahres dafür eingesetzt haben soll, dass eine Zeitstrafe gegen den spanischen Aston-Martin-Piloten Fernando Alonso zurückgenommen werden sollte. Die Strafe wurde tatsächlich annulliert, wodurch Alonso im Klassement letztlich seinen dritten Platz behielt.
Hochrangige F1-Mitarbeiter bestätigen die Informationen
Warum Ben Sulayem sich eingemischt haben sollte, wurde aus dem Bericht nicht klar. Auf Anfrage hätten sich weder er noch die FIA zu der Angelegenheit geäussert. Unklar ist auch, warum die Ermittlungen in dieser Woche vor dem Grossen Preis in Saudi-Arabien am kommenden Samstag publik wurden. Mehrere hochrangige Mitarbeiter der Formel 1 und nahe der FIA hätten die Informationen bestätigt, sich aber öffentlich nicht dazu äussern wollen, hiess es in dem BBC-Bericht.
Sollten die Informationen zutreffen, käme in der Formel 1 ein zweiter Nebenschauplatz hinzu. Mit Spannung erwartet wird in Saudi-Arabien, wo am Mittwoch Teamrunden und die Fahrerpressekonferenz anstehen, wie es bei Red Bull weitergeht. Beim Weltmeister-Team steht Teamchef Christian Horner schwer unter Druck. Eine Mitarbeiterin warf dem 50-Jährigen unangemessenes Verhalten vor.
Nach einer unabhängigen Untersuchung wurde die Beschwerde vom Mutterkonzern zwar abgewiesen, anonyme E-Mails mit einem Link zu Material in der Angelegenheit hatten die Situation aber wieder verschärft. Jos Verstappen, Vater von Weltmeister Max Verstappen, forderte mehr oder weniger unverhohlen sogar die Absetzung Horners, der die Vorwürfe abstreitet.