Lewis Hamilton ist wieder Formel-1-Weltmeister. Der Engländer sicherte sich seinen vierten Titel, obwohl er im Grand Prix von Mexiko nach einer Kollision mit Sebastian Vettel kurz nach dem Start nur Neunter wurde.
Spass hatte Hamilton nach dem Qualifying bei der Anfahrt auf die erste Kurve nach dem Start im Grand Prix vorausgesagt - und damit Vorentscheidendes fürs Rennen und wohl auch für das Duell um den Titel kommen sehen. Der Engländer sollte recht behalten.
Reifenschaden, defekte Frontpartie
Was sich dann aber an besagter Stelle zutrug, hätte sich selbst Hamilton nicht vorstellen können. Da kollidierte er nach der ersten Richtungsänderung mit dem Ferrari mit Vettel am Steuer, was am Mercedes einen Reifenschaden hinten rechts zur Folge hatte und selbstredend den ausserplanmässig frühen Zwischenhalt bedingte. Auch Vettel musste seine Fahrt unterbrechen, zumal am Ferrari die Frontpartie ausgetauscht werden musste.
Vettel und Hamilton kehrten selbstredend am Schluss der Fahrerkolonne mit entsprechend grossen Rückständen auf die Piste zurück. Schon nach einer Runde waren deren Zielsetzungen in weite Ferne gerückt und die Pläne ebenso zur Makulatur verkommen wie die Rechenspiele im Vorfeld des Grand Prix von Mexiko und die Ranglisten-Konstellationen, mit denen die möglichen Wege Hamiltons zum neuerlichen Titelgewinn aufgezeichnet wurden.
Kein Thema mehr waren mit einem Schlag auch die Diskussionen über den Anpressdruck, der für die Equipe von Mercedes auf dem Rundkurs im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexico-City wie auf den Rennstrecken in Monte Carlo, Mogyorod in Ungarn und in Singapur als mögliche Knacknuss ausgemacht worden war. Hamilton und seine Leute auf der Kommandobrücke und in der Garage hatten ihren Fokus nach dem Zwischenfall in eine ganz andere Richtung zu legen.
Vettel Vierter
Vettel hatte sich zwar nach der Hälfte des Pensums bereits wieder an die 8. Stelle vorgearbeitet. Der Vorstoss auf Rang 2, dank dem er Hamiltons Krönung um mindestens zwei Wochen hätte aufschieben können, war für den im Thurgau wohnenden Hessen aber ein Ding der Unmöglichkeit. Das Ziel erreichte Vettel als Vierter.
Hamilton konnte die Entwicklung von Vettels Performance unaufgeregt mitverfolgen. Dass er den letzten Schritt zum vierten Titelgewinn nach jenen von 2008, 2014 und 2015 auf ungewohnte Weise tat, konnte ihm am Ende egal sein. Das drittletzte Rennen der Saison beendete er mit einer Runde Rückstand auf den Sieger, Max Verstappen im Red Bull, auf Platz 9. Viel wichtiger war ihm, die allerletzten Zweifel beseitigt zu haben. Vor den letzten zwei Grands Prix in diesem Jahr in Brasilien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten führt Hamilton die Gesamtwertung mit dem unaufholbaren Vorsprung von 56 Punkten an.
Verstappens dritter Grand-Prix-Sieg
Der heuer so oft vom Pech verfolgte Verstappen siegte überlegen vor den Teamkollegen von Hamilton und von Vettel, den Finnen Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen. Der junge Niederländer wurde zum dritten Mal in der Formel 1 als Erster abgewinkt. Im vergangenen Jahr hatte er in Spanien gleich bei seinem ersten Einsatz für seinen aktuellen Rennstall nach dem Wechsel von Toro Rosso triumphiert. Nachgedoppelt hatte Verstappen vor vier Wochen in Malaysia.
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