Formel 1 lockt Mick Schumacher nah am Haas-Cockpit: «In der Zielgeraden»

dpa

1.11.2020

Haas-Teamchef Günther Steiner bekundet Interesse an der Verpflichtung von Mick Schumacher.
Haas-Teamchef Günther Steiner bekundet Interesse an der Verpflichtung von Mick Schumacher.
Bild: Keystone

Das US-Team Haas ist wohl die letzte Option für Mick Schumacher auf einen Stammplatz in der Formel 1. Der Teamchef nährt die Spekulationen um eine bevorstehende Verpflichtung.

Mick Schumachers Hoffnungen auf Formel-1-Cockpit beim Haas-Team haben neue Nahrung erhalten. «Es wäre eine Ehre für uns, etwas, worauf wir stolz sein könnten», sagte Teamchef Günther Steiner dem TV-Sender RTL vor dem Grand Prix in Imola zu einer möglichen Verpflichtung. Nachdem Alfa Romeo die Verträge mit Kimi Räikkönen (41) und Antonio Giovinazzi (26) verlängert hat, gilt Haas als die beste Chance für den Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher auf einen Stammplatz in der Königsklasse. «Wir sprechen mit mehreren Leuten, es gibt noch ein paar Möglichkeiten», sagte Steiner. In den Verhandlungen sei man «in der Zielgeraden».



Haas ist wie Alfa Romeo technischer Partner von Ferrari. Der 21 Jahre alte Schumacher wird in der Fahrerakademie der Scuderia ausgebildet und führt vor den letzten vier Saisonrennen der Nachwuchsserie Formel 2 in der Gesamtwertung. «Einen Formel-2-Champion in die Formel 1 zu bringen, ist immer das Ziel. Wenn jemand die Formel 2 gewinnt, dann hat er auch das Talent», sagte Haas-Teamchef Steiner.

«Er ist der Sohn einer der Legenden»

Zudem dürfte Schumacher in diesem Fall auch kein drittes Jahr in der Formel 2 bleiben, weil dies laut Regelwerk dem Titelgewinner verboten ist. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte in Imola bereits gesagt, dass die Entscheidung über die Zukunft der Talente Schumacher, Callum Ilott und Robert Schwartzmann noch vor dem Saisonabschluss fallen soll. «Wir entscheiden danach, was sie bisher geleistet haben, wie sie sich entwickelt haben und welches Potenzial sie haben», sagte Binotto. Das spricht klar für Schumacher, da er schliesslich derzeit vor seinen beiden Konkurrenten die Formel 2 anführt.

Haas-Teamchef Steiner nennt noch ein weiteres Argument: «Für Deutschland wäre es gut, auch für die ganze Formel 1.» Schumachers Vermarktungspotenzial ist unzweifelhaft das grösste. Dessen Vater habe der Formel 1 sehr viel gegeben, sagte Steiner und fügte hinzu: «Er ist der Sohn einer der Legenden.»

Haas trennt sich zum Saisonende von seinen derzeitigen Stammfahrern Romain Grosjean (34) und Kevin Magnussen (28). Neben Schumacher ist auch der Russe Nikita Masepin (21) Kandidat für ein Cockpit. Steiner schloss die Verpflichtung von gleich zwei Neulingen nicht aus. Das Team müsse mit seinen finanziellen Ressourcen vorsichtig umgehen. «Wir haben nächstes Jahr nicht viel zu verlieren», sagte Steiner. Das würde den Neueinsteigern die Chance geben, ohne Druck zu lernen.

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