Das offizielle Klassement des Qualifyings für den Grand Prix von China lässt auf sich warten. Fünfeinhalb Stunden nach dem Ende der Zeitenjagd liegt die Rangliste vor.
Es dauerte wieder einmal in der Formel 1. Ein weiteres Mal war Geduld gefragt, ein weiteres Mal liessen sich die Stewards enorm viel Zeit mit einem Urteil, ein weiteres Mal auch sorgten sie mit ihrem langatmigen Prozedere für Unverständnis und Verärgerung.
In Schanghai hatten sich die Rennkommissare nach der Qualifikation für das Rennen vom Sonntag mit einem Protest der Verantwortlichen des Teams Aston Martin zu befassen. Vertreter des britischen Rennstalls waren vorstellig geworden in der Meinung, Carlos Sainz im Ferrari hätte nach einem selbstverschuldeten Unfall im zweiten Teil des Qualifyings ausgeschlossen werden müssen.
Bei Aston Martin beriefen sie sich auf den entsprechenden Artikel im Sportlichen Reglement, in dem es im Wortlaut heisst: «Jeder Fahrer, dessen Auto während des Qualifyings oder des Sprint-Qualifyings auf der Strecke stehen bleibt, darf an der entsprechenden Session nicht mehr teilnehmen.» Der Protest bezog sich darauf, dass Sainz weiter am Qualifying teilnahm, obwohl durch sein Malheur, bei dem er nach einem Dreher in einen Reifenstapel geprallt war, einen Unterbruch ausgelöst hatte.
Die Stewards schmetterten den Protest ab mit der Begründung, dass es schon oft zur Konstellation gekommen war, in der ein Fahrer während längerer Zeit unterwegs stehen geblieben war, danach aber seine Fahrt fortsetzen konnte. Bei keinem dieser Vorkommnisse hätten andere Teams ein Problem damit gehabt, weshalb es keinen Grund gebe, in diesem neuesten Fall mit Sainz anders zu handeln, argumentierten die FIA-Gesandten. Entscheidend sei gewesen, dass der Spanier für die Weiterfahrt nicht auf fremde Hilfe angewiesen gewesen sei.
Für Sainz bedeutet das Urteil, dass sich an seiner Ausgangslage für den Grossen Preis von China nichts ändert. Er wird am Sonntag von Startplatz 7 losfahren.