Entschuldigung abgelehnt Rossi tobt nach Sturz: «Marquez macht unseren Sport kaputt»

jar

9.4.2018

Valentino Rossi wurde beim GP Argentinien von Marc Marquez zu Fall gebracht.
Valentino Rossi wurde beim GP Argentinien von Marc Marquez zu Fall gebracht.
Getty/Keystone

Grosse Aufregung beim MotoGP-Rennen in Argentinien. Weltmeister Marc Marquez geht bei einem Überholmanöver gegen Valentino Rossi zu aggressiv zu Werke, der Italiener stürzt. Rossi verweigert danach Marquez' Entschuldigung und lässt seinem Frust freien Lauf.

«Rüpel-Marquez» macht seinem Namen mal wieder alle Ehre. Beim GP von Argentinien sorgt der spanische Weltmeister gleich mehrfach für Ärger. Zunächst würgt er beim Start seine Maschine ab und ignoriert die Anweisungen der Rennleitung, aus der Boxengasse zu starten. Dann schiesst er auch noch Altmeister Valentino Rossi ab.

In der Schlussphase des Rennens versucht der an siebter Stelle liegende Marc Marquez den 39-jährigen zu überholen – in seiner gewohnt rücksichtslosen Art. Er rammt den Yamaha-Fahrer regelrecht von der Strecke, Rossi stürzt. Zwar kann der Italiener weiterfahren, kommt am Ende aber nur als 19. ins Ziel und verpasst die Punkte.

«Wenn ich stürze, ist er glücklich»

Dementsprechend gross ist Rossis Ärger nach dem Rennen. «Auf diese Weise zerstört er unseren Sport», schimpft der Publikumsliebling über den 25-jährigen Marquez. «Er war eine Sekunde schneller als ich. Warum also überholt er mich nicht einfach in der nächsten Kurve?» Rossi wirft seinem Erzfeind Absicht vor: «Er ist bewusst in mich reingefahren, um mich von der Linie zu drängen. Wenn ich stürze, ist er glücklich».

Marquez, der nach dem Rennen mit einer Zeitstrafe von 30 Sekunden bestraft und am Ende deshalb auch nur 18. wurde, ist sich keiner Schuld bewusst. «Ich finde nicht, dass ich etwas Verrücktes gemacht habe», erklärt er und gibt den Streckenverhältnissen die Schuld an Rossis Sturz. «Die Ideallinie war trocken, aber ich habe mit dem Vorderreifen eine nasse Stelle erwischt. Die Vorderbremse hat blockiert, ich musste sie lösen und habe ihn berührt. Ich habe eingelenkt und dann gesehen, dass er gestürzt ist.»

Rossis Anschuldigungen, Marquez habe ihn absichtlich von der Strecke gerammt, weist der Honda-Pilot zurück: «Ich versuche immer auszuweichen. Im Rennsport ist es halt manchmal eng. Was heute mit Valentino passiert ist, war ein Fehler und eine Konsequenz der Streckenbedingungen. Aber was er über meine Karriere sagt, ist falsch».

Rossi lehnt Entschuldigung ab

Dennoch will sich der Spanier nach dem Rennen bei seinem Konkurrenten entschuldigen. Begleitet von einem Pfeifkonzert und Beschimpfungen der Fans marschiert Marquez zur Yamaha-Box. Da kommt er allerdings nicht weit. Ein Rossi-Kollege macht dem 25-Jährigen unmissverständlich klar, dass er wieder gehen soll.

«Das ist doch nur PR. Er hat noch nicht einmal die Eier, allein zu mir zu kommen, sondern kommt wie immer mit seinem Honda-Manager und all den Kameras. Denn das ist wichtig für ihn», meint Rossi dazu.

Marquez schiesst drei Eigentore

Insgesamt erhielt Marquez in Argentinien drei Strafen: Neben den 30 Sekunden für den Rossi-Sturz musste er sich bei einer ähnlichen Situation mit Aleix Espargaro um eine Position zurückfallen lassen. Das grösste Missgeschick unterlief dem Weltmeister aber schon beim Start, als sein Motorrad nicht anspringen wollte. 

Statt – wie von der Rennleitung gefordert – in die Boxengasse zu fahren, nahm er seinen Platz in der zweiten Startreihe wieder ein. Damit handelte er sich eine Durchfahrtsstrafe ein, die ihm am Ende wohl den Sieg kostete, denn Marquez war mit Abstand der schnellste Fahrer im Feld.

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