Nach der Beinahe-Katastrophe beim MotoGP-Rennen in Spielberg hat Motorrad-Ikone Valentino Rossi das Video seiner Helmkamera auf Instagram geteilt. Auch zwei Tage nach dem Crash scheint der Italiener die Schrecksekunde noch nicht verdaut zu haben.
«Die Bilder von meiner Kamera sind diejenigen, die mir am meisten Angst machen, denn hier kann man sehen, mit welcher Geschwindigkeit Francos (Morbidelli) Töff an mir vorbeiflog», schreibt Rossi zum geteilten Video auf Instagram. Der 41-Jährige hat in seiner langen Karriere schon viel erlebt, ein solcher Horror-Moment wie in Spielberg war aber selbst für den neunmaligen Weltmeister neu.
«Das Motorrad flog so schnell, dass ich es nicht einmal sah. Als ich bei der Box ankam, war ich schon nur erschüttert, weil ich (Johann) Zarcos Töff buchstäblich über Mavericks (Vinales) Kopf fliegen sah», erinnert sich Rossi. «Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt, aber ich hoffe, dieser Vorfall lässt alle nachdenken, besonders uns Fahrer.»
Schon nach dem Rennen hatte Rossi den Franzosen Zarco für den Crash verantwortlich gemacht. «Zarco hat absichtlich vor Morbidelli gebremst und versucht, ihm zu schaden. Hier fehlt der Respekt für die Gegner total», hatte Rossi gesagt. «Aber Zarco ist ja bekannt dafür. Ich hoffe, dass die Rennleitung eingreift und etwas Ernstes gegen ihn unternimmt.» Morbidelli bezeichnete Zarco gar als «halben Mörder».
Mit ein wenig Abstand beurteilt Rossi die furchterregende Szene noch einmal. Und nimmt Zarco erneut in die Pflicht: «Zarco hat den Crash sicher nicht absichtlich verursacht, aber es ist und bleibt immer noch ein schwerwiegender Fehler, den sich ein MotoGP-Fahrer einfach nicht leisten kann – insbesondere bei einer Geschwindigkeit von 310 km/h.»
Zarco hätte Morbidelli nicht ausbremsen dürfen, sondern ihn vorbeilassen müssen, meint Rossi. Der italienische Superstar appelliert deshalb an die Fahrer: «Ich verstehe, dass im Rennen jeder sein Bestes gibt, um vorne zu bleiben – aber wir dürfen nicht vergessen, dass das ein gefährlicher Sport ist. Unsere eigene Sicherheit und die unserer Gegner ist viel wichtiger, als einen guten Platz einzufahren.»