Notlandung Schweizer Formel-1-Manager Martin Reiss: «Ich dachte sofort an den argentinischen Fussballer Sala»

pat

27.2.2019

Martin Reiss sass am Montag in einem Flieger, der notlanden musste.
Martin Reiss sass am Montag in einem Flieger, der notlanden musste.
Bild: formula.hu

Am Montagabend fliegt der Zürcher Formel-1-Manager Martin Reiss in einer Maschine der British Airways über den Ärmelkanal. Plötzlich wird es unheimlich: Es knallt laut, dann verbreitet sich Rauch, der Flieger verliert an Höhe und die Passagiere verstummen. Es folgt die erfolgreiche Notlandung.

Am Montag blickt Reiss dem Tod ins Auge, tags darauf erzählt er im Rahmen der Testfahrten in Barcelona, wie er die bangen Momente erlebte. «Wir waren auf dem Flug von London nach Wien. Als es plötzlich knallte! Ich dachte sofort an den argentinischen Fussballer Sala, der ja kürzlich über dem Ärmelkanal abgestürzt ist

Es sei unheimlich gewesen, weil der Flieger über dem Ärmelkanal immer mehr an Höhe verloren habe. «Wir sahen schon klar das Wasser unter uns. Im Passagierraum wurde es immer ruhiger.»

Im «Blick» sagt der 62-Jährige weiter, dass seine Verhandlungen mit dem Management der Formel 1 kürzer ausgefallen seien als geplant, deshalb habe er auf eine frühere Maschine umgebucht. «Nach wenigen Minuten kam plötzlich Rauch in die Kabine. Es gab einen Knall, und die Klimaanlage fiel aus. Es wurde kaum noch geredet. Einige waren schon am Handy, um noch eine Nachricht einzutippen. Eine gespenstische Stimmung.» Die Durchsagen aus dem Cockpit seien «dürftig» gewesen, aber sie hätten alle gesehen, dass etwas nicht stimme, so der Schweizer mit tschechischen Wurzeln. Offenbar sei im Gepäckraum ein Feuer ausgebrochen.



«Da haben wir wohl alle nochmals Glück gehabt!»

Reiss weiter: «Der Pilot drehte die Maschine um und machte in London Stansted eine Notlandung.» Feuerwehrautos und Ambulanzen hätten dann die Landung begleitet, das Handgepäck hätten sie beim Aussteigen in der Maschine zurücklassen müssen. Natürlich ist er erleichtert, dass am Ende alles glimpflich verlief: «Da haben wir wohl alle nochmals Glück gehabt!»

Schliesslich ging die Reise nach Wien mit sechs Stunden Verspätung in einer anderen Maschine weiter. Weitere sechs Stunden später sass der Manager bereits wieder im Flieger nach Barcelona.

Reiss ist Manager der beiden Haas-Ferrari-Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen. Vor wenigen Wochen gründete er mit Alfa-Chef Frédéric Vasseur in der Formel 2 zudem das Sauber-Junioren-Team Charouz.

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