Der Grand Prix von Russland findet zum achten Mal in Sotschi statt. Glaubt man der Statistik, kann der Sieger am Sonntag nur Lewis Hamilton heissen.
Mercedes hat in der Stadt der Olympischen Winterspiele 2014 sämtliche bisherige Rennen gewonnen: Viermal siegte Lewis Hamilton (2014, 2015, 2018, 2019), zweimal Valtteri Bottas (2017, 2020) und einmal Nico Rosberg (2016). Von 14 möglichen Podestplätzen sicherte sich Mercedes deren zwölf.
Die 5,848 km lange Strecke ist also fest in der Hand der Silberpfeile. Die Vorteile liegen auch an diesem Wochenende klar auf Seiten von Mercedes. Auch darum, weil bei Max Verstappen, der in der Gesamtwertung fünf Punkte vor Hamilton liegt (226,5:221,5), am Red Bull der Motor gewechselt wurde. Der 23-jährige Niederländer wird damit nicht nur um drei Startplätze zurückversetzt (Strafe für Kollision mit Hamilton vor zwei Wochen in Monza), sondern muss wie Charles Leclerc im Ferrari von der hintersten Reihe losfahren.
Bottas akzeptiert Stallorder
Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass Hamilton, der von den letzten zehn Rennen nur jenes in Silverstone (nach einer Kollision mit Verstappen) gewinnen konnte, endlich die grosse Party für den 100. GP-Sieg feiern wird. Gefahr aus dem eigenen Rennstall droht dem 36-jährigen Briten kaum. Denn Valtteri Bottas, der 2022 im Cockpit des Alfa Romeo-Ferraris sitzt, würde eine Stallorder akzeptieren.
Der Finne ist ein absoluter Sotschi-Spezialist. 2017 gewann er seine erstes von neun WM-Rennen und 2018 musste er den Triumph seinem Teamrivalen überlassen. «Klar will ich immer gewinnen, aber wenn es die Rennsituation erfordert, würde ich Lewis vorbeilassen.»
Erster Russland-GP 1913
Übrigens: Formel-1-Rennen in Russland gibt es nicht erst seit 2014. Noch vor dem ersten Weltkrieg, als noch keine Weltmeisterschaft ausgetragen wurde (erst ab 1950), fanden in St. Petersburg zwei Grosse Preise von Russland statt. Die Sieger hiessen 1913 Georgy Suworin und 1914 Willy Scholl. Beide Fahrer gewannen in einem Benz...
Für einen Fahrer wird das 15. von 22 WM-Rennen zum Heimrennen: Nikita Masepin. Der 22-Jährige aus dem Team Haas-Ferrari, ist der dritte Russe, der in Sotschi antritt. Zuvor taten dies zwischen 2014 und 2017 auch Daniil Kwjat (Toro Rosso, Red Bull) und Sergej Sirotkin 2018 (Williams).