Tom Lüthi erhielt nach seinem Bruch im linken Fuss vom Rennarzt keine Starterlaubnis für den Grand Prix von Malaysia. Den WM-Titel sicherte sich dadurch vorzeitig Franco Morbidelli, der in Sepang als Dritter den 11. Podestplatz der Saison holte.
Lüthi war am Samstag im Qualifying heftig gestürzt. Dabei erlitt der 31-jährige Schweizer einen Bruch im Sprungbein des linken Fusses. Lüthi, der am Sonntag mit eingegipstem Bein und an Krücken zur obligaten Untersuchung beim Rennarzt erschien, wurde "unfit for race" erklärt. Der Emmentaler hätte von Position 5 aus ins Rennen starten sollen.
Mit Lüthis Startverbot wurde auch das Duell um den WM-Titel in der Moto2-Klasse schon vor dem Rennen entschieden, da Morbidelli 29 Punkte Vorsprung auf den Schweizer hatte. Für einen Sieg gibt es jeweils 25 Zähler. Morbidelli wurde in Sepang Dritter und baute seine Führung gegenüber Lüthi auf 45 Punkte aus. "Für Tom tut es mir natürlich leid, aber ich bin sehr glücklich für mich", strahlte Morbidelli nach dem Rennen, "es war eine grossartige Saison und ich wollte in meinem letzten Rennen als 'Nicht-Weltmeister' noch einmal alles geben." Ganz nach vorne reichte es dem 22-jährigen Italiener aber nicht. Wie schon im letzten Rennen in Australien feierte KTM mit dem Portugiesen Miguel Oliveira und dem Südafrikaner Brad Binder einen Doppelsieg.
Jesko Raffin war als einziger Schweizer im Rennen, nachdem Dominique Aegerter bereits am Freitag nach dem überraschenden Tod seines Teamchefs Stefan Kiefer auf einen Start verzichtet hatte. Der 21-jährige Zürcher klassierte sich als 15. zum fünften Mal in dieser Saison in den Punkterängen.
Irgendwie nach Hause kommen
Statt auf sein Motorrad zu steigen, musste Lüthi im Hotelzimmer in Kuala Lumpur das Rennen am Fernseher verfolgen. "Ich habe extreme Schmerzen, mir geht es nicht besonders gut und ich will einfach nur schauen, dass ich irgendwie nach Hause komme", sagte ein hörbar schmerzgeplagter Lüthi. Wie geplant flog der Emmentaler am Sonntagabend in die Schweiz zurück. Dort sollen in den nächsten Tagen weitere medizinische Untersuchungen vorgenommen werden, um zu entscheiden, ob Lüthi operiert werden muss oder nicht.
Ob er in zwei Wochen beim Saisonabschluss in Valencia startet oder danach am selben Ort die MotoGP-Tests bestreitet, kann Lüthi noch nicht abschätzen. Zu heikel sei der Bruch am linken Fuss, so der 31-Jährige. "Ich wollte die Meisterschaft natürlich nicht so beenden, aber ich möchte dennoch Franco zum WM-Titel gratulieren." Der Italiener und Lüthi fahren ab nächster Saison zusammen in der Königsklasse, im belgischen Honda-Kundenteam Marc VDS.
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