Formel 1 Verstappen wirft Ferrari Betrug vor – Leclerc reagiert angefressen

jar

4.11.2019

Max Verstappen wirft Ferrari Betrug vor, Charles Leclerc reagiert genervt.
Max Verstappen wirft Ferrari Betrug vor, Charles Leclerc reagiert genervt.
Bild: Getty

Erst vor wenigen Wochen sorgte der französische Rennstall Renault mit einem irregulären Bremssystem in der Formel 1 für einen Eklat. Nach dem GP von Austin steht auch Ferrari unter Verdacht, geschummelt zu haben. 

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen attackiert Ferrari in einem Interview des niederländischen TV-Senders Ziggo nach dem Grossen Preis der USA am Sonntag. «Das passiert, wenn du aufhören musst zu schummeln», sagt der 22-Jährige und spielt damit auf Spekulationen an, dass die Scuderia in den vergangenen Wochen beim Einspritzen des Benzins in den Motor einen Trick verwendet und eine Lücke in den Regeln ausgenutzt hatte. Deshalb sollen Sebastian Vettel und Charles Leclerc zuletzt auf den Geraden um einiges schneller gewesen sein als die Konkurrenz.

Vor dem Rennen in Austin hatte der Weltverband FIA mitgeteilt, dass das Einspritzen von zusätzlichem Benzin in den Motor abseits der offiziellen Messungen der FIA verboten ist. Endete das Wochenende für Ferrari deswegen im Fiasko? Vettel fiel mit einem technischen Defekt aus, Leclerc konnte nicht mit der Spitze mithalten und landete auf dem enttäuschenden fünften Rang. Währenddessen machte Lewis Hamilton seinen sechsten WM-Titel perfekt. 

Und dann folgten auch noch die Betrugsvorwürfe. An der Pressekonferenz nach dem Rennen legt Verstappen nach, als er von Reportern auf die schwache Ferrari-Leistung angesprochen wird: «Ich bin überhaupt nicht überrascht. Das erklärt doch alles. Was glaubt ihr denn? Die Antwort kennt ihr doch auch.» 

Weltmeister Hamilton ist da schon mehr verwundert, was Verstappens Verdacht allerdings nur noch mehr bekräftigt: «Aus dem Nichts hatten sie (Ferrari) plötzlich unglaubliche und schier endlose Power. An diesem Wochenende war das definitiv anders als zuvor.» Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gibt sich ebenfalls irritiert: «Wir haben uns die Daten angesehen. Ihre Höchstgeschwindigkeit sieht ganz anders aus als bei den letzten Rennen.»



Ferrari wehrt sich: «Er hat keine Ahnung»

Ferrari wehrt sich gegen die Betrugsvorwürfe der Konkurrenz. «Das ist ein Witz, um ehrlich zu sein», sagt Leclerc und setzt gegen Verstappen zum Konter an: «Er hat keine Ahnung. Er ist ja nicht in unserem Team. Wir wissen genau, was wir tun. Ich weiss nicht, warum er überhaupt darüber spricht. Er weiss gar nichts darüber.»

Auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto streitet die Vorwürfe ab. «Ich habe diese Kommentare gehört. Sie sind sehr enttäuschend», sagt er und fordert mehr Respekt: «Diese Kommentare sind völlig falsch. Sie sind nicht gut für den Sport und jeder sollte etwas vorsichtiger sein.»

Binotto will auch von fehlender Geschwindigkeit nichts wissen. Vor dem Rennen in Austin sei technisch auch nichts an den Motoren verändert worden. «Wir waren Samstag nah dran an der Pole Position. Unsere Leistung hat gezeigt, dass wir weiterhin schnell sind», sagt der Italiener. Es stimme zwar, dass Ferrari auf den Geraden nicht so schnell war wie zuletzt, meint Binotto, erklärt aber, dass man experimentieren wollte, um die Nachteile in den Kurven wettzumachen: «Zumindest im Qualifying waren wir in den Kurven gleich schnell wie unsere Konkurrenten.»

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