Mercedes gibt sich gelassen VW überlegt sich Formel-1-Einstieg – Mercedes gibt sich gelassen

dpa / tbz

1.12.2021

Fährt in der Formel 1 auch bald ein Volkswagen?
Fährt in der Formel 1 auch bald ein Volkswagen?
Bild: Keystone

Die Zeit läuft. Bis Mitte Dezember hofft die Formel 1 auf Gewissheit über den Einstieg neuer Hersteller. Zuvor tagt der Aufsichtsrat von Volkswagen. Die VW-Töchter Audi und Porsche sind an der Formel 1 interessiert.

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In der Wüste fällt die Entscheidung. Schon an diesem Wochenende in Saudi-Arabien könnte sich Max Verstappen erstmals zum Formel-1-Weltmeister krönen. Spätestens am 12. Dezember in Abu Dhabi ist klar, ob vielleicht doch Lewis Hamilton den WM-Titel ein achtes Mal erringt. Zwei Termine abseits des Asphalts sind in jener Phase nicht weniger spannend. Sie haben mit dem Volkswagen-Konzern, seinen Töchtern Audi und Porsche sowie natürlich der Formel 1 zu tun.

Am 9. Dezember findet bei VW in Wolfsburg die sogenannte Planungsrunde statt. Sie zurrt die milliardenschweren Ausgaben für die nächsten fünf Jahre fest. Dann wird im Konzern hart um die Gelder für neue Anlagen und Investitionen gerungen. Am 15. Dezember wiederum tagt in Paris der Motorsport-Weltverband. Das Gremium könnte dann schon das neue Motorenreglement ab 2026 festschreiben.

Formel 1 will verbindliche Zusage

Die Chance für Audi und/oder Porsche. Die Formel 1 macht die Verabschiedung aber von einer verbindlichen und langfristigen Zusage abhängig – zumindest einer der Töchter. Schliesslich ist ihnen die Königsklasse des Motorsports auch mit einem Regelkompromiss entgegengekommen. Ab 2026 sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch.

In Vorgespräche waren Vertreter von Audi und Porsche eingebunden. Die Kontakte von Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali, der als ehemaliger Audi-Mann schon vor Jahren eine Studie des Autobauers zum Einstieg vorantrieb, waren da hilfreich.

Mercedes-Chef Toto Wolff gibt sich gelassen

«Es ist grossartig, dass es starke Hersteller gibt, die Interesse an einem Einstieg in den Sport zeigen», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vor einigen Wochen. Gewisse Zugeständnisse an mögliche Neulinge hält er für gerechtfertigt. «Auf der anderen Seite ist die Formel 1 die Champions League. Niemand kann erwarten, dass er zum ersten Mal an der Champions League teilnimmt, direkt ins Finale kommt und mit der grossen Trophäe nach Hause geht.»

Unter Toto Wolff dominierte Mercedes in den letzten Jahren die Formel 1.
Unter Toto Wolff dominierte Mercedes in den letzten Jahren die Formel 1.
Bild: Getty

Die Frage ist: Will Volkswagen unbedingt das kostspielige Engagement in der Formel 1? Wenn ja: Nur mit Audi oder mit Porsche? Oder mit beiden Marken? Und in welcher Form würde dieser Einstieg ablaufen? Würde ein Rennstall gekauft werden? Oder würde nur mit einem zusammengearbeitet werden?

Zuletzt hatte es Gerüchte über eine Übernahme der McLaren Gruppe durch Audi gegeben, womit sich die Ingolstädter auch den Einstieg in die Formel 1 sichern könnten. «Zu Gerüchten und Wasserstandsmeldungen äussern wir uns nicht», sagte ein Audi-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der Autobauer beschäftigt sich demnach «laufend mit Kooperationsideen mit verschiedenen Partnern.» McLaren wies die Spekulation fast schon lautstark zurück.

Die verschärfte Budgetobergrenze in der Formel 1, die ab 2023 pro Rennstall auf 135 Millionen Dollar im Jahr weiter sinkt, macht ein Werksengagement jedenfalls nicht uninteressanter.