Formel 1 Zweieinhalb Neulinge, ein Rückkehrer und ein nimmermüder Oldie

sda

3.3.2023 - 05:30

Aston Martin statt Alpine: Fernando Alonso steigt mit neuem Team in seine 20. Formel-1-Saison
Aston Martin statt Alpine: Fernando Alonso steigt mit neuem Team in seine 20. Formel-1-Saison
Keystone

Über die Hälfte der Formel-1-Teams setzt 2023 auf neue Fahrer. Aston Martin nimmt mit der Verpflichtung von Fernando Alonso für den zurückgetretenen Sebastian Vettel die bedeutendste Rochade vor.

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14 Fahrer sitzen 2023 im Cockpit ihres bisherigen Arbeitgebers. Zwei Piloten haben innerhalb der Formel 1 einen Teamwechsel vollzogen. Dazu kommen zweieinhalb Neulinge und ein Rückkehrer. Die drei Topteams Red Bull, Ferrari und Mercedes vertrauen wie Alfa Romeo auf die gleiche Fahrer-Paarung wie im letzten Jahr.

Mit 41 Jahren ist Fernando Alonso vor Lewis Hamilton (38) der Älteste im 20 Fahrer umfassenden Feld. Der nimmermüde Spanier, der seit letztem Jahr den Rekord für die meisten GP-Starts (355) hält, nimmt am Sonntag seine 20. Saison in der Formel 1 in Angriff.

Und er tut dies in einer neuen Equipe. Nachdem er 2021 nach zwei Jahren Pause sein Comeback bei Alpine (vormals Renault) gegeben hat, ersetzt der Weltmeister von 2005 und 2006 (mit Renault) bei Aston Martin den zurückgetretenen Sebastian Vettel.

Alonsos Wechsel kam für viele überraschend, schliesslich war Alpine in der letzten Saison konkurrenzfähiger als Aston Martin. Doch sein neuer Arbeitgeber investiert viel, etwa in den Ausbau der Fabrikanlagen oder in teures Personal, das man von Topteams abgeworben hat.

Schliesslich ist der kanadische Milliardär und Teambesitzer Lawrence Stroll, dessen Sohn Lance das zweite Cockpit besetzt, mit dem Ziel in die Formel 1 gekommen, einst die WM zu gewinnen. Die jüngsten Testfahrten deuten darauf hin, dass Aston Martin einen Schritt nach vorne machen könnte.

Vertragsposse

Mit Jahrgang 2001 der Jüngste im Feld ist Oscar Piastri. Der Australier ersetzt bei McLaren seinen Landsmann Daniel Ricciardo, der bei seinem früheren Arbeitgeber Red Bull immerhin noch einen Platz als Ersatzfahrer gefunden hat. Obwohl Piastri noch kein einziges Rennen in der Formel 1 bestritten hat, sorgte er in der Saison 2022 für Drama.

Im August beförderte Alpine seinen Nachwuchspiloten zum Stammfahrer, doch Piastri weigerte sich und hatte schon bei McLaren zugesagt. Um die Vertragsposse entstand ein wochenlanges Hin und Her, dem letztlich ein Schiedsgericht ein Ende setzte und Piastris Vertrag mit McLaren als gültig erklärte. Daraufhin verpflichtete Alpine als Ersatz für den zu Aston Martin abgewanderten Alonso den Franzosen Pierre Gasly von AlphaTauri.

Pierre Gasly fährt im nächsten Jahr für Alpine. 
Pierre Gasly fährt im nächsten Jahr für Alpine. 
KEYSTONE/AP/Sergei Grits

Der zweite Neuling in dieser Saison sitzt im Auto von Williams und heisst Logan Sargeant. Der 22-Jährige ist der erste amerikanische Stammfahrer seit Scott Speed 2007 bei Toro Rosso (heute AlphaTauri) und aufgrund seiner Herkunft vor allem wirtschaftlich eine sehr interessante Wahl für die Formel 1.

Der dritte und letzte Rookie ist eigentlich nur ein halber, denn Nyck de Vries kam in der vergangenen Saison schon zu seiner GP-Premiere. Der bereits 28-jährige Niederländer ersetzte in Monza den aufgrund einer Blinddarm-Operation ausgefallenen Alexander Albon bei Williams und holte als Neunter sensationell zwei WM-Punkte.

Interessante Konstellation

Der Rückkehrer ist ein Routinier: Nico Hülkenberg. Nach drei Jahren ohne Stammcockpit folgt der Deutsche im amerikanischen Team Haas auf seinen Landsmann Mick Schumacher. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher wiederum ist nun Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes. In jenem Rennstall also, in dem mit Lewis Hamilton der andere Rekordchampion im Auto sitzt – eine interessante Konstellation.