Sieg zum Start gegen Griechenland, Unentschieden im ersten Pflichtspiel gegen Europameister Italien: Murat Yakin ist der Auftakt in seine Zeit als Schweizer Nationaltrainer prima geglückt.
Murat Yakin war nicht zu beneiden gewesen in den ersten Tagen als Nationaltrainer. Ein Spieler nach dem anderen war ausgefallen. Am Ende standen gegen Italien sechs Spieler auf dem Platz, die an der EM entweder nicht dabei gewesen waren, oder dort keine Hauptrolle hatten. Umso grösser war bei Yakin die Freude über das 0:0 gegen Italien. «Nach allen Umstellungen war das eine gute, solidarische Leistung. Die Mannschaft hat vieles umgesetzt von dem, was ich verlangt hatte.»
Ein besonderes Lob gab es für Torhüter Yann Sommer, der mit einigen Paraden und dem gehaltenen Penalty entscheidend war. «Er war fantastisch, so wie man ihn kennt. Er war nicht nur beim Penalty stark, sondern auch sonst mit seinem Spiel. Er war wach, hat mitgespielt und so einige Konterchancen der Italiener unterbunden.»
Vor dem Spiel hatte Yakin mit der Nomination von Fabian Frei überrascht. Für ihn war aber offenbar schon seit zwei Tagen klar gewesen, dass der Mittelfeldspieler des FC Basel beginnen würde. «Als Granit Xhaka ausfiel, war mir klar, dass für diese Position nur Fabian Frei infrage kam», so Yakin. «Ich kenne ihn und wusste, dass er Stabilität in die junge Mannschaft bringt. Er führte Djibril Sow und Michel Aebischer sehr gut.»
Mit Frei in zentraler Position spielte die Schweiz in einem 4-1-4-1-System. Diese taktische Umstellung im Vergleich Zeit von Vorgänger Vladimir Petkovic war dabei nicht nur aus der Not geboren. «Wenn Xhaka nicht ausgefallen wäre, hätten wir mit ihm schon gegen Griechenland so gespielt», erklärte Yakin.
Das gute Ergebnis gegen den Europameister muss die Schweiz am Mittwoch auswärts gegen Nordirland bestätigen – mit einem Sieg. Yakin: «Das wird ein ganz anderes Spiel. Gegen Italien war wichtig, dass wir defensiv gut stehen. In Nordirland brauchen wir mehr Durchschlagskraft vorne. Wir müssen im gegnerischen Strafraum präsenter sein. Und wir stellen uns darauf ein, dass dies ein Geduldsspiel wird.»