Langlauf-Legende Cologna strebt einen würdigen Olympia-Abschluss an

sda

18.2.2022 - 21:00

Noch 50 km – dann tritt Dario Cologna von der olympischen Bühne ab
Noch 50 km – dann tritt Dario Cologna von der olympischen Bühne ab
Bild: Keystone

Dario Cologna beschliesst am Samstag über 50 km in der Skating-Technik seine eindrückliche olympische Karriere. Ein Medaillen-Kandidat ist er nicht mehr.

18.2.2022 - 21:00

Die Vorstellung über 15 km (44.) hatte auch Dario Cologna ziemlich die Sprache verschlagen. Zeitweise sei er nur noch «spaziert», so schlecht habe er sich körperlich gefühlt, stellte der bald 36-jährige Bündner ernüchtert fest. So will der vierfache Goldgewinner nicht von Olympia abtreten, das seine Karriere so sehr geprägt hat. In der Staffel zeigte er sich bereits deutlich verbessert, am Samstag (07.00 Uhr Schweizer Zeit) möchte er nun mit einem respektablen Auftritt abtreten.

Die 50 km, ein eigentlicher Mythos unter den Langläufern, brachten Cologna in der Vergangenheit oft Drama, selten aber Glück. Nur eine seiner insgesamt sieben Olympia- und WM-Medaillen holte der Münstertaler auf der längsten Distanz. 2013 im Val di Fiemme war es, als er Silber gewann. Bei Olympia stürzte er sowohl in Vancouver als auch in Sotschi in aussichtsreicher Situation.

Und doch gehörte Cologna in der Vergangenheit gerade über 50 km immer zu den «Leuten». An den letzten fünf Weltmeisterschaften seit 2013 klassierte er sich immer in den Top Ten, letztes Jahr als Neunter. Ein ähnliches Resultat müsste am Samstag als Erfolg gewertet werden. Zu erwarten ist bei den herrschenden Extrem-Verhältnissen mit rund minus 20 Grad, einer sehr harten Strecke und stumpfem Schnee ein brutal selektionierendes Ausscheidungsrennen. Ob Dario Cologna seine Olympia-Dernière geniessen kann, ist unter diesen Umständen alles andere als sicher.


Rennen wird um 20 km gekürzt

Update: Aufgrund der extremen Wetterverhältnisse mit Wind und sehr tiefen Temperaturen wurde das Rennen über 50 km auf 30 km verkürzt und soll in der Skating-Technik gelaufen werden.

«Dieser Entscheid wurde gefällt im Sinne der Sicherheit der Athleten, um diese weniger lange den extremen Verhältnissen auszusetzen», teilte die Renndirektion mit. Ausserdem wurde das Rennen um eine Stunde auf 8.00 Uhr Schweizer Zeit verschoben.

Für die Schweiz sind neben Dario Cologna auch Roman Furger, Candide Pralong und Jason Rüesch im Einsatz.



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