In Peking kämpfen die Athleten insgesamt um 109 Medaillensätze in 15 Sportarten. Neu im olympischen Winterprogramm sind sieben Disziplinen – und so stehen in diesen die Schweizer Chancen.
Mixed Skispringen
Skispringen gehört zu den wenigen Sportarten, in denen die Frauen weniger Medaillenchancen haben als die Männer. Sie springen nur von der Normalschanze, die Männer auch noch von der Grossschanze und in einem Team-Wettkampf. Neu gibt es nun aber einen Medaillensatz für Mixed-Teams mit je zwei Männern und Frauen.
Der Wettkampf findet auf der Normalschanze statt und wird nach der gleichen Methode gewertet wie der Mannschaftswettbewerb der Skispringer. Jedes Team besteht aus vier Athleten, zwei Frauen und zwei Männer, die in folgender Reihenfolge antreten: Frau - Mann - Frau - Mann.
Der Wettbewerb besteht aus einem Probedurchgang und zwei Wettkampfdurchgängen. Die besten acht Teams aus der ersten Runde kommen in die zweite Runde. Sie werden dann in umgekehrter Reihenfolge um die Medaillen kämpfen.
Schweizer Chancen: Keine, da die Schweiz nicht am Start ist. Es haben keine Schweizer Skispringerinnen die Olympia-Qualifikation geschafft.
Mixed Snowboardcross
Jedes Team besteht aus zwei Snowboardern – einer Frau und einem Mann – wobei die Männer als erstes und die Frauen als zweites antreten. Wenn das erste Teammitglied die Ziellinie überquert, wird der Zeitvorsprung, den es gegenüber dem nächsten Teilnehmer hat, auf seine Teamkollegin übertragen. Die Athletinnen beginnen dann ihre Läufe in gestaffelter Form, wobei der Zeitvorsprung, den sie haben, zu Beginn angerechnet wird. Die erste Athletin, die die Ziellinie überquert, gewinnt das Rennen.
In Peking ziehen die beiden besten Teams aus jedem der vier Qualifikationsläufe in den Halbfinal ein, wobei die beiden Schnellsten aus jedem Halbfinale am grossen Final teilnehmen.
Schweizer Chancen: Diese sind bescheiden. Die Schweiz gehört im Snowboardcross sowohl bei den Frauen, wie auch bei den Männern, derzeit nicht zur absoluten Weltklasse.
Mixed Aerials
Mixed-Wettbewerbe sind seit 2014 Teil des Aerials-Weltcups und seit 2019 auch WM-Disziplin. Jedes Team besteht aus drei Skifahrerinnen und Skifahrern, davon mindestens eine/r aus jedem Geschlecht. Die Teams können also wählen, ob sie zwei Männer und eine Frau haben wollen oder andersherum. Die Einzelergebnisse werden zusammengezählt, und das Team mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt.
Schweizer Chancen: Die stehen sehr gut. 2019 bei der WM-Premiere holte das Schweizer Trio Gold. Durch Nicolas Gygax, Carol Bouvard und Noé Roth, die auch in Peking dabei sind. 2021 gab es WM-Silber in der Besetzung Bouvard, Roth und Pirmin Werner. Auch Werner hat die Selektion geschafft. Der grosse Favorit auf Olympia-Gold bei der Premiere ist aber Gastgeber China.
Short Track Teamstaffel
Noch ein neuer Wettkampf, in dem sich die Chinesen grosse Medaillenchancen ausrechnen – aber auch die Holländer und Südkoreaner. Die Mixed-Team-Staffel gibt ihr olympisches Debüt, nachdem sie in der Saison 2018/19 in das Programm des Short-Track-Weltcups aufgenommen wurde. Der Wettbewerb besteht aus einem 2000-Meter-Rennen, bei dem zwei Frauen und zwei Männer eines Landes zusammen 18 Runden zurücklegen. Jeder läuft zweimal und zwar in der Reihenfolge Frau-Frau-Mann-Mann-Frau-Frau-Mann-Mann.
Schweizer Chancen: Keine. Im Short Track haben sich keine Schweizer für die Olympischen Spiele qualifiziert.
Ski Freestyle Big Air Frauen und Männer
Die Freestyle-Skifahrer erhalten mit dem Big Air – ein Sprung von einer Riesenschanze – eine weitere Medaillenchance. Bewertet werden ihre Tricks dabei von Punktrichtern nach Style, Schwierigkeit, Höhe und Landung.
Schweizer Chancen: Sind gut. Andri Ragettli zeigte sich kurz vor Olympia mit dem Sieg an den X-Games im Slopestyle in Topform, auch wenn der Big-Air-Wettkampf missglückte. Fabian Bösch könnte ebenfalls ein Schweizer Medaillenkandidat sein. Die Schweizer Frauen scheinen noch stärker. Sarah Hoefflin und Mathilde Gremaud feierten vor vier Jahren in Pyeongchang einen Doppelsieg im Slopestyle. Sie gehören auch im Big Air zu den heissen Medaillenkandidatinnen, wenn sie sich zu einem Doppel-Start entschliessen.
Monobob Frauen
Um den Bobfahrerinnen wie den Männern zwei Medaillenchancen zu ermöglichen, wurde der Monobob ins Programm aufgenommen. Um im Vierer starten zu können, gibt es bei den Frauen schlicht zu wenig Athletinnen und es wäre auch eine Kostenfrage. Im Monobob geht eine Pilotin in Einheitsschlitten alleine in die Spur.
Schweizer Chancen: Für die Schweiz holte Melanie Hasler einen Quotenplatz. Ein Diplom sollte für die erst 23-jährige Aargauerin drinliegen, eine Medaille wäre aber eine grosse Überraschung.
blue News blickt in der Serie «Olympia-Countdown» auf die Spiele in Peking – das war Teil 3 von 7.